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1. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 129

1861 - Hildburghausen : Nonne
129 Alfred d. G. ^) herbeigeführte Blüthe Englands sichtlich dahin. Von Neuem begannen die wilden Dänen (Normannen) das Land heimzusuchen und zu brandschatzen. Da sie trotz des erlegten Tributes die Küsten plün- derten, so faßte der König Ethelred (979—1013) den verderblichen Ent- schluß, alle Dänen in seinem Reiche an einem Tage ermorden zu lassen (1002). Aber dieser Dänenmord ward furchtbar gerächt. König Swen landete mit neuen Schaaren, vertrieb Ethelred und brachte nach langem mörderischen Kampf das Land in seine Gewalt (1013). Zwar starb er schon im folgenden Jahre, doch wußte sein Sohn Kanut der Großes (1014—1035) England zu behaupten. Nachdem er seine Herrschaft durch mannichfache Grausamkeiten befestigt hatte, regierte er mild und menschlich. Auf einem Reichstage stellte er die Gesetze Alfred's d. G. wieder her und übte gleiche Gerechtigkeit gegen Sachsen und Dänen. Dadurch brachte er die beiden Völker einander näher. Für Schmeicheleien hatte er kein Ohr. Einst priesen die Höflinge seine Macht und sagten, er vermöge Alles. Da setzte sich der König, um die Schmeichler zu beschämen, zur Zeit der Fluth an den Meeresstrand und gebot den anschwellenden Wogen, nicht weiter vorzudringen und seine Füße nicht zu benetzen. Aber die Wogen kehrten sich nicht an diesen Befehl, kamen näher und überschwemmten seine Füße. Da sprang er auf und sagte: „Seht, mit welchem Unrechte ihr meine Macht preiset, der nicht einmal die Wogen gehorchen. Nur einer ist, der da sprechen kann: Bis hieher und nicht weiter! Vor ihm sinkt alle mensch- liche Größe in nichts zusammen." Nachdem Kanut auch noch Norwegen erobert hatte, starb er im Jahre 1035 und hinterließ seine drei Reiche seinen Söhnen. Als diese kinderlos starben, bestieg 1042 den Thron Englands, den die Dänen beinahe 30 Jahre innegehabt hatten, wieder ein angelsächsischer Fürst, der Sohn Ethel- red's: Eduard der Bekenner (1042—1066). Er war der letzte seines -Stammes und daher hoffte sein Schwager Harald, nach ihm König zu werden. Aber er fand einen mächtigen Nebenbuhler an dem tapfern Her- zoge Wilhelm von der Normandie, einem Anverwandten des angel- sächsischen Königshauses. Ja, als Graf Harald einmal von einem Sturme an die französische Küste geworfen und nach dem Strandrecht jener Zeit ge- fangen vor Wilhelm geführt worden war, hatte dieser die Gelegenheit be- nutzt und Harald vor seiner Freilassung zum Eide in Gegenwart einer Versammlung der normannischen Großen genöthigt, daß er die Nachfolge des Herzogs auf dem englischen Throne befördern wolle. Harald war aber nicht gewillt, diesen Eid zu halten, und kaum war Eduard im Jahre 1066 ver- schieden, so bestieg Harald mit Genehmigung des englischen Volkes den Thron. 2. Sobald Wilhelm Harald's Thronbesteigung vernahm, ließ er den- selben an seinen Schwur erinnern. Harald entgegnete, jenes Gelöbniß sei ihm abgedrungen worden und habe keine Gültigkeit. Nur durch Waffen- gewalt konnte daher Wilhelm England erringen. Eifrigst rüstete er sich zu einer Landung und hatte bald ein Heer von 50,000 Mann und eine Flotte von 1000 Schiffen zusammengebracht. Bei günstigem Winde lief die ') Ueber Alfred d. G. vgl. K l. S. Iii—114. — Konrad H. trat Schleswig an Kanut ab; s. o. S. 126. Ii 9
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