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1. Geschichte des Alterthums - S. 34

1852 - Weimar : Albrecht
34 Im Einklänge mit dem im chinesischen Volke überhaupt herr- schenden Geiste wird der Gehorsam gegen die Eltern und den Staat als eine der höchsten Tugenden anerkannt und daher den großen Männern der Vorzeit Verehrung erwiesen. Die Religion des Kon- fucius ist die der meisten Gebildeten. Die zweite in China herr- schende Religion ist die von Lao-tse oder Lao-kiün, einem älteren Zeitgenossen des Konfucius, gestiftete, deren Bekenner sich Tao-tse nennen. Sie ist aus einer uralten, in Ostasien einheimischen Welt- ansicht entstanden. Die Vernunft (Tao) ist der Urgrund aller Dinge, und die Seelen sind nur Ausflüsse (Emanationen) des göttlichen We- sens. Die von Sünden rein gebliebene Seele kehrt nach dem Tode des Menschen in das göttliche Wesen zurück, während die entartete aa einen andern Körper gebunden wird (Seelenwanderung). Das höchste Gut ist der durch Geringschätzung des Aeußern und durch Unterdrückung der Begierden gewonnene Seelenfrieden. Jetzt ist diese Religion ein Gemisch von Glauben an Zaubereien und von den wunderlichsten Bestrebungen geworden. Viele Anhänger dieser Religion leben in Einöden, um Umgang mit den Feen zu haben; andere machen Gold, und noch andere bereiten einen Trank der Un- sterblichkeit. Am allgemeinsten verbreitet ist die in Indien entstan- dene Religion des Buddha, welchen die Chinesen Fo nennen. Sie hat sich vermischt mit altchinesischen und konfucischen Lehren, ist zu einem Götzendienst herabgesunken und ist die Religion des Kaisers und des Pöbels. Statt einer Sittenlehre hat diese Religion nur abergläubische Gebräuche und predigt Gehorsam gegen die Priester, welche Bonzen heißen. Eine Menge Priester, Mönche und Nonnen, welche angeblich mit den Göttern in der nächsten Berührung stehen, leben auf Kosten des Volkes in träger Ruhe. Geduldet sind in China außerdem Muhamedaner,,Juden und Christen; die letzteren werden jedoch öfters verfolgt und ihnen sind seit 1815 die Kirchen geschlossen worden. Inder. Das Land. Südlich von der gewaltigen Bergkette des Himalaja breitet sich Vorderindien aus. Es wird im Süden vom Meere, im Norden vom Himalaja, im Westen und Osten von Bergketten begrenzt, welche im Westen den schmalen niedrigen Ufersaum des Indus über- ragen, im Osten sich hinter dem Ufer des Brahmaputra erheben. Indien liegt zwischen dem 34|0 und 6° n. B. und zwischen den 860 und 1140 östlicher Länge; der Süden desselben gehört der tro- pischen, der Norden der subtropischen Zone. Indien hat ohngefähr die Gestalt eines Trapeziums. Eine von der Mündung des Indus
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