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1. Geschichte des Alterthums - S. 44

1852 - Weimar : Albrecht
44 und Mustag. In diesen Gegenden, in dem äußersten östlichen hohen Iran waren wohl auch die ältesten Sitze der arischen Inder. Die Einwanderung nach Indien geschah durch das westliche Kabulistan und das Pengab, sie war eine friedliche und allmälige, so lange die Arier vom Ertrage ihrer Heerden lebten und wenig Ackerbau hat- ten. Als sich die Stämme an Ackerbau und feste Wohnsitze gewöhnt hatten, wichen sie nicht mehr freiwillig, es entstanden Kämpfe und gewaltsame Verdrängungen. Bei weiterer Verbreitung stießen die Arier auch auf nicht verwandte Völker, die auch nur der Gewalt wichen. Die arischen Inder erscheinen in den Hymnen der Veda's als ein kriegerisches, in viele kleine Stämme getheiltes Hirtenvolk, welches sich kämpfend vorwärts drängte und dessen Stämme im be- ständigen Kampfe mit einander begriffen waren. Bereits im vier- zehnten Jahrhunderte scheinen sie sich im Jnduslande niedergelassen zu haben. Als die arischen Stämme das Gebiet der fünf Flüsse erfüllt hatten, scheinen sich ihre weiteren Wanderungen getheilt und theils nach Osten in das offene, große Gebiet der Jamuna und Ganga, theils längst dem Flusse nach dem Süden gegangen zu sein. Denn sowohl an der Indus-Mündung als im Flußgebiete der Jamuna und der Ganga werden alte Reiche erwähnt. Haupt- sitze der Herrschaft in letzterem Gebiete, in Madhjadeea, waren Ajodhja, Mithila, Pratisbthaua, Hastinapura und Magadha. Die Inder führen ihre ersten Könige auf die zwei großen Dynastien von Ajodhja und Pratishthaua zurück. Nach Osten sind die Arier nicht weiter als in das untere Gebiet des Brahmaputra vorgedrungen. Der Ausbreitung im Norden setzte der Himalaja eine Grenze. Das westlichste seiner Thäler, Kaymira, war einer der ältesten Sitze der brahmanischen Lehre. Der Süden von Indien war ursprünglich eine große Waldwildniß, und die brahmanische Kultur verbreitete sich zuerst dahin durch Missionen, durch brahmanische Ansiedelungen. Die Sage von dem ersten Versuche der Arier sich erobernd nach dem Süden zu verbreiten, erzählt das Epos Ramajana. Ob die ursprüngliche Sage den Zug des Rama bis nach Lanka (Ceylon) ausdehnt, läßt sich bezweifeln. Das erste arische Reich des Südens soll an der Ostküste das der Stadt Madhura oder der Pandja-Könige gewesen sein. Die Ansiedelungen der Arier erreichten zuerst die Küsten und zwar wie es scheint, die südlichsten. Das läßt vermuthen, daß sie zur See unternommen wurden. Dafür spricht auch, daß die periodischen Winde (die Monsune), welche im indischen Meere vom April bis Oktober aus Südwcst, vom Oktober bis April aus Nordost wehen, die Schifffahrt erleichterten, während das innere Land damals ganz unwegsam und ungastlich war. Schon vor dem Jahre 1000 vor Chr. scheinen die nördlichen Inder mit ihren südlichen Landesgenos- sen in Verbindung gestanden und Schifffahrt zwischen der Indus- Mündung und der Malabarküste stattgefunden zu haben. An der Westküste von Indien ist auch das Land Ophir zu suchen, von wel- chem die Phönicier indische Erzeugnisse nach dem Westen brachten. Man meint den Namen Ophir in dem der Abhira wiederzuerken- nen, welches Volk indische Schriften und griechische Geographen an die Indus-Mündung setzen. Man nimmt an, daß die Phönicier
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