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1. Geschichte des Alterthums - S. 48

1852 - Weimar : Albrecht
48 nach einem bartnäckigem Kampfe zur Unterwerfung gebracht wer- den. Sein Reich umfaßte das Gebiet zwischen dem Hydaspes und dem Akesines. Die Völker des Fünfstromlandes wichen in ihren Sitten van den Völkern im inneren Lande ab und es werden bei ihnen keine Kasten und Brahmanen erwähnt, doch scheinen sie Brah- manen gehabt zu haben. Zwischen dem Hyarotis und dem Hypha- fis wohnten Völker, welche keine Könige hatten und „die königslo- sen und von dem heiligen Lande ausgeschlossenen" hießen. Die ei- genthümliche Verfassung dieser Stämme läßt sich daraus erklären, daß in ihrem weniger fruchtbaren Lande neben dem Ackerbau noch ein Hirtenleben geführt wurde und zum Theil vorherrschte. Sie waren durch diese Lebensweise weniger an feste Wohnsitze gebunden, sie konnten sich leichter der Herrschaft der benachbarter! Fürsten ent- ziehen und ihre Unabhängigkeit behaupten. Ihre Lebensweise schützte sie auch gegen einen überwiegenden Einfluß der brahmanischen Ge- setzgebung und gewährte ihnen die Freiheit, ihre alten Sitten zu bewahren. Das mächtigste und kriegerischte dieser Völker waren die Kathaier; bei der Erstürmung ihrer Hauptstadt Sangala sollen 17000 erschlagen und 70000 gefangen worden sein. Alexander ließ den meisten Königen ihre Reiche und setzte nur Satrapen über sie; er beabsichtigte in Indien nur eine mittelbare Herrschaft und die Anerkennung seiner Oberhoheit. Am Hyphasis angelangt wurde er durch das dringende Verlangen der Maeedoner zur Rückkehr bewo- gen. Die Ursache, daß ein so sieggewohntes und ruhmsüchtiges Heer sich weigerte, seinem Führer zu neuen größeren Siegen zu folgen, war die Furcht die Mühseligkeiten eines Feldzuges während der Regenzeit nochmals ertragen zu müssen; zweitens die Berichte von der großen Macht des Königs der Prasier und der Tapferkeit der Inder im inneren Laude; endlich das Heimweh der Maeedoner und die Aussicht, daß die Heimkehr durch weiteres Vordringen in unbestimmte Ferne gerückt werden würde. Zum Andenken seiner Thaten und zum Danke gegen die Götter, die ihn soweit siegreich geführt hatten, ließ Alexander zwölf hohe, thurmähnliche Altäre aus Quadersteinen errichten. Auf diesen opferte er, und das Heer beging gymnastische Reiterspiele. Dann trat Alexan- der seinen Rückmarsch an. Am Hydaspes angekommen ordnete er alles an, was nöthig war, um das Heer auf dem Hydaspes, dann auf dem Akesines und aus diesem auf dem Indus bis zum Meer zu führen. Zum Admiral der Flotte ernannte er den Kreter Ne- archos, zum Steuermann seines eigenen Schiffes den Onesikritos. Die Flotte bestand aus etwa 80 Triremen, 200 Schiffen ohne Ver- deck, 800 Ruderschiffen und einer Anzahl Böte, so daß die ganze Zahl der Fahrzeuge beinahe 2000 war. Die Abfahrt fand am Ende Oktobers 320 statt. Krateros begleitete mit einem Theile des Heeres auf dem westlichen Ufer und Hephästion mit einem andern Theile auf dem linken Ufer die Flotte, auf welcher sich Alexander selbst befand. Von den Völkern, welche Alexander auf diesem Zuge unterwarf, waren die Maller und die Oxydraker die wichtigsten. Erst im Frühjahr 325 gelangte er in den Indus. In dem Lande Sind, welches sich von der Einmündung der Pengabströme in den Indus bis zum Meere erstreckt, trieb die Bevölkerung Ackerbau,
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