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1. Geschichte des Alterthums - S. 66

1852 - Weimar : Albrecht
tit» Tempelbcm- tcn. genommen und zwar aus der des Vishnu. Die Götter und hoch- stehenden Personen reden das Sanscrit, die anderen Menschen die Volksdialekte. Von allen Völkern haben die Inder zuerst spekula- tive Philosophie getrieben, welche bei ihnen zu der Religion und Poesie in enger Beziehung stand. Auch Astronomie haben die In- der getrieben und Ausgezeichnetes in der Mathematik geleistet; eine der wichtigsten Erfindungen für die Mathematik wie für das Leben, die der Decimalziffern, ist auf die Inder zurückzuführen, von denen sie die Araber erhalten haben. In den realen Wissenschaften haben sich die Inder weniger ausgezeichnet. Ihre chemischen Kenntnisse sind unbedeutend und haben meist die Bereitung des Lebenselixirs zum Zwecke. Die Botanik bearbeiteten sie besonders in Bezug auf die Medicin. Zu Alexanders Zeit waren die indischen Aerzte die besten im griechischen Lager, obgleich es auch, wie gegenwärtig, wandernde Sophisten und Charlatane gab. In der Chirurgie wa- ren die ältesten Inder weiter als die neueren. Unter den Opera- tionen werden der Steinschnitt, das Staarstechen oder vielmehr das Niederdrücken des Staars und das Ersetzen der Nase aus der Stirn- haut oder die Rhinoplastik erwähnt. Auch das Impfen der Men- schen- und Kuhpocken ist in Indien sehr alt. Wie die Poesie und Philosophie stand auch die bildende Kunst in enger Verbindung mit der Religion und war auf die Verherr- lichung derselben gerichtet. Nach den Beschreibungen von Bauwer- ken in den epischen Gedichten hatten die Inder frühzeitig Fortschritte in der bürgerlichen Baukunst gemacht; ihre Hauptstädte waren von Wällen und Gräben umgeben und hatten gerade Straßen und öffent- liche Plätze; die Paläste der Könige waren groß und prachtvoll. Eine Anregung zur Errichtung von Bauwerken gab der Buddhis- mus. Diese waren theils Vihara's zur Wohnung der Geistlichen, theils Stupa's zur Aufbewahrung von Reliquien oder zum Anden- ken an eine Handlung Buddha's. Die großartige Thätigkeit, welche der König Apoka in dieser Beziehung entwickelte, setzt eine hohe Stufe der Baukunst voraus und mußte zugleich dazu dienen, sie zu fördern. Diese älteren Gebäude waren aus Ziegelsteinen er- baut, und haben daher den Verwüstungen des Landes durch die fremden Eroberer nicht widerstehen können. Dieses ist jedoch bei den in Felsen auszehauenen Tempeln der Fall, die wahrscheinlich aus einer spätern Zeit stammen. Es sind Felsengrotten, von Menschenhänden zu gewaltigen Tem- peln erweitert, mit denen sich zuweilen ein gleichfalls aus dem Fel- sen gemeißelter Freibau verbindet. Es giebt in Indien eine große Menge solcher riesenmäßigen Anlagen. Am frühesten wurden die Grotten auf der kleinen Insel Elephante bei Bombay, von einem kolossalen Elephanten so genannt, von europäischen Reisenden be- sucht. Größere Monumente dieser Art trifft man auf der nahege- legenen Insel Salsette. Der Berg, in welchem sie sich befinden, hat die Form eines Hufeisens und ist wie ein Amphitheater ausge- höhlt worben. Der Hauptlempel, welcher in Porphyr ausgemeißelt ist, hat eine imposante Höhe, eine Länge von 100 Schritt und eine Breite von 40 Schritt. Auch ist er mit vielen Säulengängen,
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