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1. Geschichte des Alterthums - S. 73

1852 - Weimar : Albrecht
73 hinein gebahnt hatte, und die beiden großen Ströme waren gleich- sam die Fortsetzung dieser Straße, welche die Verbindung mit den Anwohnern des schwarzen und kaspischen Meeres eröffneten. So von der Natur begünstigt, mußte dieses Land der Sammelplatz der Völker werden, und blieb es, so lange der innere Verkehr von Asien blühte. Erst als die Europäer auf dem Oecan den Weg nach Indien fanden, sanken die reichen Städte am Euphrat und Tigris, und Babylonien, gedrückt von dem doppelten Joche der Anarchie und des Despotismus, wurde, was es ursprünglich gewesen war, eine unfruchtbare Steppe. Gegenwärtig liegt dieses herrliche Land unter der rohen Türkenherrschaft fast unbenutzt da, aber alte Trüm- mer von Städten und Bewässeruugsaustalten bezeugen die frühere Blüthe. — Assyrien, welches größtentheils dem heutigen Kurdistan oder Mosul entspricht, ist im Norden gebirgig, im Süden eine von Flüssen reichbewässerte und zum größten Theile fruchtbare Ebene. Frühzeitig bildeten die Bewohner beider Länder besondere Völ- ker unter den Namen Babylonier und Assyrer. Nach dem ersten Buche Mosis war Assyrien erst von Babylonien aus bevölkert und Babylon bereits in der frühesten Zeit gegründet worden. Der erste Beherrscher von Babylonien soll Nimrod, ein gewal- tiger Jäger, gewesen sein. Die Babylonier wurden von Ninus, dem Gründer des assyrischen Reiches und der Hauptstadt Ninive, unterworfen, und Babylonien blieb Jahrhunderte hindurch eine Pro- vinz des assyrischen Reiches. Ninus unterwarf sich das westliche und mittlere Asien. Bei der Besiegung eines älteren baktrischen Reiches zeigte ihm Semiramis, die Gemahlin eines seiner Generale, einen Weg zur Eroberung der lange vergebens belagerten Haupt- stadt Baktra. Ninus entbrannte in Liebe zu der Semiramis und nöthigte deren Gemahl sie ihm abzutreten, weshalb dieser sich ent- leibte. Nach dem Tode des Ninus übernahm Semiramis als Vor- münderin ihres Sohnes Ninyas die Regierung. Sie wird als eine unternehmende und kriegerische Frau geschildert und soll bis nach Indien und auf der andern Seite bis in das Innere von Afrika vorgedrungen sein, Babylon neu gegründet, Kuuststraßen und Ka- näle angelegt und andere Bauwerke errichtet haben. Die großarti- gen Bauwerke Babylons werden der Semiramis, in wahrschein- licheren Nachrichten dem viel späteren babylonischen Könige Nebu- kadnezar zugeschrieben. Im Gegensatz zu seinen kriegerischen und kühnen Eltern verließ Ninyas die Hauptstadt nicht und brachte sein ganzes Leben unter seinen Kebsweibern und Verschnittenen hin. Nach ihm soll eine lange Reihe von weichlichen und unthätigen Königen gefolgt sein. Diese Erzählungen sind höchst sagenhaft; ebenso die Angabe von der langen Dauer des assyrischen Reiches. Es steht bis jetzt nur^so viel fest, daß seit dem dreizehnten Jahr- hundert ein großes astyrisches Reich mit der Hauptstadt Ninive be- stand. Wie weit sich dieses Reich erstreckt habe, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen, nur daß weiß man, daß Babylonien, Me- dien und Persien ihm unterworfen waren. Bis zum achten Jahr- hundert unserer Zeitrechnung ist die folgende Geschichte der Assyrer dunkel. Im achten Jahrhundert erhoben sich die Meder, Perser Geschichte.
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