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1. Geschichte des Alterthums - S. 78

1852 - Weimar : Albrecht
78 entwickelt und vervielfältigt. Die einheimischen Kunstprodukte wa- ren besonders Webereien, wollene und baumwollene Gewänder, Tep- piche, wohlriechende Wasser, geschnitzte Handstöcke und geschnittene Steine. Babylon stand mit den Hauptstädten und Hauptländern des persischen Reiches in lebhaftem Verkehr. Aus dem persischen Indien holten die Babylonier Edelsteine, große indische Hunde, Färbewaaren, Shawls und Goldsand. Auf der anderen Seite stand Babylon durch eine große von Babylon nach Susa und von da nach Sardes und Ephesus führende Handelsstraße mit Vorderasieu in Verbindung. Eine andere Richtung des babylonischen Handels ins innere Asien ging nach Norden, besonders nach Armenien. Die Armenier benutzten den Euphrat, um ihre Waaren nach Babylon zu bringen. Auf dem persischen Meerbusen wurde schon lange vor der Perserherrschaft eine bedeutende Schifffahrt getrieben, welche sich bis an die Westküste von Vorderindien ausdehnte. Diese Schifffahrt trieben vielleicht weniger die Babylonier als vielmehr Phönicier, welche sich an den Ostküsten Arabiens und auf den nahe gelegenen Baharein-Jnseln niedergelassen hatten. Sie holten die Waaren aus Indien und brachten sie theils nach Babylon, theils zu den phönicischen Handelsstädten, von wo aus sie weiter verbrei- tet wurden. Die Gegenstände dieses Handels waren: arabischer Weihrauch, indische Spezereien, Elfenbein, Ebenholz, Edelsteine und persische und indische Perlen. Alles was wir von dem alten Babylon lesen, giebt uns ein Bild von Reichthum, Glanz- und Prachtliebe, aber auch zugleich von Ueppigkeit, Ausgelassenheit und einem in Schwelgerei ausar- tenden Wohlleben. Die Ausgelassenheit der Sitten zeigte sich be- sonders in den freieren Verhältnissen der Frauen. Phönicier. Das Land. Die Phönicier, ein Volk des semitischen Stammes, sind in sehr früher Zeit in das nach ihnen benannte Land eingewandert. Dieses war ein schmaler Küstenstrich zwischen dem Mittelmeer und dem Libanon, ohngefähr 25 bis 28 Meilen lang und 3 Meilen breit, im Norden von Syrien und im Süden von Palästina begrenzt. Dieses schmale Küstenland, reich an Buchten und Häfen, war mit hohen Gebirgen bedeckt, welche auch zum Theil als Vorgebirge in die See hinausliefen und deren Waldungen das schönste Bauholz für die Flotten und Wohnungen der Phönicier darboten. Auf die- sem Küstenstriche erbauten die Phönicier eine Reihe von Städten und Ortschaften, die fast ununterbrochen zusammenhingen und mit den in den Häfen liegenden Handelsflotten, den absegelnden und ankommenden Schiffen einen wunderbaren Anblick gewährt haben müssen. Als die älteste phönicische Stadt wird Sidon genannt, de- ren Tochterstädte die übrigen waren. Vor allen ausgezeichnet war
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