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1. Geschichte des Alterthums - S. 82

1852 - Weimar : Albrecht
82 Handel und Schifffahrt. Landhandel. Tylos und Arados, welche man für die jetzigen Bahrein Inseln hält, an die Phönicier. Phönicier: war für den Handel und die Schifffahrt sehr günstig gelegen. Der Handel der Phönicier war schon im hohen Alterthume so ausgedehnt, daß er ein Welthandel genannt zu werden verdient. Indem er kostbare, dem verfeinerten Lebensgenüsse dienende Waaren aus den entlegensten Ländern herbeiführte, giebt er uns durch seine Ausbreitung und seine Gegenstände das sprechendste Zeugniß von einer Civilisation, wie man sie in jenen früheren Jahrhunderten kaum erwarten sollte. Den lebhaftester! Verkehr hatten die Phöni- cier mit ihren Kolonien, namentlich mit Spanien, welches Land sie durch seine Fruchtbarkeit und seinen Metallreichthum anzog. Spa- nien brachte nicht nur Getreide, Wein, Oel, Wachs, feine Wolle und Früchte hervor, sondern war damals auch das silberreichste Land der Erde. Man fand aber auch Gold, Eisen, Zinn und Blei. Von Gades aus fuhren die Phönicier bis zu den kassiteridischen Inseln (den heutigen sorlingischen oder Scilly-Eilanden). Von die- sen Inseln holten sie Zinn, welches noch heutzutage dort gewonnen wird. Von diesen Reisen brachten sie anch den im Alterthum hoch- geschätzten Bernstein mit zurück, den sie aber wohl durch Zwischen- handel erhielten, nicht von dem preußischen Uferlande selbst holten. Mit den östlichen und südlichen Ländern, deren kostbare Erzeugnisse die Phönicier gegen andere Waaren eintauschten, standen sie theils auf Landwegen in Verbindung, theils auf den Wasserstraßen des Euphrat und des rothen Meeres. Als Ziel ihrer Fahrten vom ro- then Meere aus wird Ophir genannt. Unter diesem Lande kann man nur das südliche Arabien oder Indien verstehen, und das letz- tere hat die größere Wahrscheinlichkeit für sich. Daß die Phönicier vom persischen Meerbusen aus Fahrten nach Indien unternommen haben, ist keinem Zweifel unterworfen. Nach der Erzählung des Herodot sollen Phönicier um das Jahr 600 v. Chr. auf Befehl des Königs Necho von Aegypten auf einer Fahrt von drei Jahren von dem rothen Meere aus um die Küsten von Afrika herumgefahren und durch die Säulen des Hercules zurückgekehrt sein. Die Wahr- heit dieser Erzählung wird sehr bezweifelt: doch scheint gerade die Angabe, daß die Phönicier bei der Umschiffung von Libyen die Sonne zur Rechten gehabt hätten, für die Richtigkeit der Er- zählung zu sprechen. Neben dem Seehandel trieben die Phönicier auch Seeräuberei und führten schöne Weiber und Knaben mit sich fort, um sie dann als Sklaven zu verkaufen. Um den gewinnreichen Handel mit den kostbaren Erzeugnissen entfernter Länder nicht mit anderen Völkern zu theilen, hüllten die Phönicier die Wege dahin in Dunkel und verbreiteten Mährchen über die den Reisenden dort drohenden Naturschrccken. Die Waaren, welche die Phönicier dem Auslande zuführten, bestanden zwar zum Theil in den Erzeugnissen ihres Fleißes, den Wer- ken ihrer Manufakturen und Fabriken, allein noch weit mehr in den Produkten, welche aus den asiatischen Ländern von ihnen abgeholt, oder auch ihnen zugebracht wurden. Sie holten die rohen Stoffe,
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