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1. Geschichte des Alterthums - S. 83

1852 - Weimar : Albrecht
83 welche ihre Künstler und Handwerker verarbeiteten, ans der Ferne und hatten daher auch einen ausgedehnten Landhandel. Für den Landhandel werden hauptsächlich folgende Karavanenstraßen erwähnt: 1) über die Landenge von Suez nach Memphis, wo den Phöniciern ein eigenes Quartier eingeräumt war und sie die Erzeugnisse des inneren Afrika, Gold, Ebenholz, Straußfedern, Elfenbein eintausch- ten und dagegen Wein einführten; 2) nach dem glücklichen Arabien, von wo sie besonders Räucherwerk bezogen; 3) nach Babylon durch die Wüste, hauptsächlich über Tadmor oder Palmvra und den am Euphrat gelegenen Handelsplatz Thapsakus. Webereien, Elfenbein, Edelsteine und Gewürze waren hier Handelsgegenftände; 4) nach Armenien und dem Kaukasus, woher sie Sklaven, Pferde und Kupfer holten. Palästina war das Kornland der Phönicier und lieferte ihnen außerdem Wein, Oel und Balsam. Aus Syrien er- hielten sie theils Getreide und Wein, theils feine Wolle von den Nomadenstämmen, welche die syrischen und arabischen Sandwüsten durchzogen. Der Gewerbfleiß der Phönicier war mannigfaltig und für ihre Gewcrbficiß Zeit erstaunenswerth. Berühmt war die Gießkunst, Goldschlägerei, ""dungm^' Weberei und Stickerei der Tyrier; die Verfertigung von Bildwerken und Ornamenten wurde in Tyrus im Großen getrieben. Andere Erzeugnisse des phönicischen Kunstfleißes waren gefärbte Stoffe, sidonische Leinwand und die aus edlen Metallen, Elfenbein, Eben- holz und Bernstein verfertigten Geräthschasten. Die Erfindung des Glases sollen sie durch Zufall gemacht haben, indem bei einem Feuer die zur Unterlage eines Topfes genommenen Salpeterstücke mit dem Sande des Bodens und der Asche zusammenschmolzen und so das Glas erzeugten. Das Glas wurde meistens zu Schmucksachen und Gefäßen, auch wohl zu Säulen verwendet und war ein einträglicher Handelsartikel. Auch die Entdeckung des Purpurs sollen sie einem Zufall verdanken. Ein Hund soll an der Meeresküste Muschelthiere gefressen, sich dadurch roth gefärbt und so auf die den Purpur liefern- den Seemuschcln aufmerksam gemacht haben. Zur Purpurfärberei wurden zwei Arten von Schalthieren verwendet, die Trompeten- und die eigentliche Purpurschnecke. Unter den asiatischen Purpur- schnecken wurden die von Tyrus für die besten gehalten. Schon der natürliche Saft war von verschiedener Farbe. Besonders roth und schwarz, und durch Mischung mit anderen Stoffen wurden gegen dreizehn Farben hervorgebracht. Der berühmteste Purpur war der lyrische, von der Farbe des geronnenen Blutes. Die damit ge- färbten Zeuge hatten in der Fläche angesehen einen schwärzlichen Schein, von der Seite zeigten sie das glänzendste Farbenspiel. Diese schillernde Farbe und die unverwüstliche Dauer gaben den Purpur- zeugen ihren großen Werth. Die Erfindung der Rechnenkunst und der Buchstabenschrift wurde im Alterthum ebenfalls den Phöniciern zugeschrieben, wenigstens erhielten die Griechen die letztere von ihnen und von den Griechen die Römer. Die Grundlage der phönicischen Religion war Gestirndienst, Die Religion, der aber durch abergläubische Ausbildung der an die Sterne ge- tt *
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