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1. Geschichte des Alterthums - S. 88

1852 - Weimar : Albrecht
88 Sechlindcl. ten vielleicht die ergiebigste Quelle der Einkünfte waren die Bergwerke, besonders die spanischen. Die Karthager hatten, wenn auch noch kein Papiergeld, doch etwas Aehnliches, nämlich Münzzeichen, denen im Verkehr ein eingebildeter Werth beigelegt wurde. Den Umfang des karthagischen Handels zeigen schon die aus- wärtigen Besitzungen und Niederlassungen der Karthager. Die Stadt Karthago war das Haupt des Staates, und die Bürger von Kar- tbago das herrschende Volk; die Kolonien dagegen sollten nur zu Stapelplätzen und Faktoreien an fremden Küsten dienen. Die Haupt- stadt bildete den Mittelpunkt des Handels, und die Kolonien wur- den so weit beschränkt, daß ihr Handel nur zum Vortheil der Haupt- stadt gereichte. Daraus erklärt es sich, daß keine dieser Kolonien eine große Handelsstadt geworden ist. Die Hauptstadt öffnete ihre Häfen den fremden Schiffen und Kaufleuten; allen übrigen Städten in dem Gebiete der Republik war dieses entweder gänzlich verboten oder wurde doch möglichst erschwert. In den letzteren mußte der Verkauf der fremden Schiffsladungen durch öffentliche Versteigerung geschehen und der Staat haftete dem fremden Kaufmann für die Bezahlung. Die Karthager hatten zu dieser eigennützigen Politik ihre ganz besonderen Gründe. Ihr Handel war größtentheils Tausch- handel mit ungebildeten Völkern, welche den Werth ihrer Waaren nicht kannten und diese oft gegen Kleinigkeiten Hingaben; jede Kon- kurrenz mußte ihnen den Markt verderben. Ferner waren Afrika und Sardinien die Kornländcr, welche Karthago in den Stand setz- ten, seine zahlreichen Heere zu ernähren; die freie Ansfuhr des Ge- treides mußte der Republik gefährlich werden. Obgleich Karthago mit seiner Mutterstadt und mit den Ländern des östlichen Mittel- meeres in Handelsverkehr stand, so war doch sein Augenmerk mehr auf die westlichen Länder gerichtet. Sicilien und das südliche Ita- lien waren die nächsten Ziele seiner Schifffahrt, hier hatten kartha- gische Kaufleute sich niedergelassen und führten besonders Wein und Oel nach Karthago. Wie lebhaft der Verkehr mit dem übrigen Italien gewesen sei, zeigen die Handelsverträge Karthago's mit den Etruskern und Römern. Diese Verträge bezogen sich auch auf die Einschränkung der damals von allen seefahrenden Völkern getriebe- nen Seeräuberei. Nach Italien brachten die Karthager schwarze Sklaven, Edelsteine, Gold und karthagische Manufakturwaaren; von Malta bezogen sie feine und weiche Gewänder; von den liparischen Inseln wurde Alaun ausgeführt; von Korsika Wachs und Honig; von der Insel Aethalia, dem jetzigen Elba, Eisenerz und daraus gefertigte Geräthschaften, auf den balkarischen Inseln, Majorka und Minorka, wurden gegen Wein und Sklavinnen, Früchte und Last- thiere, besonders Maulesel eingetauscht. Ein Hauptziel der kartha- gischen Schifffahrt war Spanien, welches Land der beste Markt für die Erzeugnisse des karthagischen Kunstfleißes, sowie die dortigen Bergwerke eine der ergiebigsten Quellen der karthagischen Schatz- kammer waren. Außerhalb der Säulen des Hercules folgten die Karthager den Spuren der Phönicier; auf den sorlingischen Inseln tauschten sie gegen irdene Geschirre, Salz und eiserne Geräthschaf- ten Zinn und Blei ein, ungewiß aber ist es, ob sie den Bernstein
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