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1. Geschichte des Alterthums - S. 104

1852 - Weimar : Albrecht
104 David. lernt und sahen nun nach Samuels Lode neuen Unordnungen und natürlich auch neuen Kämpfen mit den Philistern auf der einen, mit den Ammonitern auf der anderen Seite entgegen. Diese Er- wägungen und der kriegerische Geist, welcher damals die Israeliten beseelte, erregten in den Israeliten den Wunsch, einen König zu haben, welcher die Stämme vereinigt halte und sie im Kriege an- führe. Vergebens ermahnte sie Samuel von diesem Begehren ab- zulassen, da es im Widersprüche mit der mosaischen Gesetzgebung stehe; er stellte ihnen vor, in welche Knechtschaft sie unter einem König versinken würden, wie dieser über ihre Söhne und Töchter, über ihre Knechte und Mägde verfügen würde nach seinem Wohl- gefallen. Samuel mußte endlich nachgeben und salbte Saul aus dem schwachen Stamme Benjamin zum König. Dieser wurde uach einem Lüege über die Ammoniter allgemein als solcher anerkannt (1095 v. Ehr.). Obgleich Saul ein tapferer Mann war und noch andere glückliche Kriege gegen die Philister, die Ammoniter und Moabiter führte, war er doch der Aufgabe als König nicht gewach- sen und erbitterte Samuel dadurch gegen sich, daß er dessen An- weisungen, die er als Befehle Jehovah's ehren sollte, nicht Folge leistete. Daher salbte Samuel noch bei Lebzeiten Sauls David, den Sohn Jsai's, aus dem mächtigen Stamme Juda zum Könige. David war schön und stark, ein streitbarer junger Hirt, im Saitenspiel wie in den Waffen geübt, verständig und so voll Geist, daß man sagte, der Herr sei mit ihm. Er hütete damals noch die Heerden seines Vaters, bis Saul in eine Gemüthskrankheit verfiel und einer seiner Diener ihm rieth, David, einen geschickten Sai- tenspieler, an seinen Hof zu rufen. Wirklich erheiterte Davids Laute das trübsinnige Gemüth des Königs und diesem gefielen des Jüng- lings Gewandtheit und Rüstigkeit sowohl, daß er David zu seinem Waffenträger machte. Bald hatte dieser Gelegenheit, seine Uner- schrockenheit zu zeigen, indem er in dem Kriege mit den Philistern den Riesen Goliath erschlug, worüber die Feinde so bestürzt wur- den, daß sie die Flucht ergriffen. Saul hatte, um zu dem gefähr- lichen Kampfe mit Goliath zu ermuntern, dem Sieger eine seiner Töchter zum Weibe versprochen und mnßte dem David das gege- bene Wort halten. Als aber dessen Ruhm sich durch ganz Israel verbreitete, und Lieder von ihm sangen, Saul habe tausend Feinde, David aber zehntausend geschlagen, da erwachte in dem mißmuthi- gen Könige eine solche Eifersucht, und die frühere Neigung zu dem jungen Helden verwandelte sich in einen solchen Haß, daß er ihm nach dem Leben trachtete. David mußte fliehen und sich bald da bald dort verbergen. In den mannigfachen Gefahren, welche Da- vid zu bestehen hatte, erprobte sich die Treue seines Weibes und die zärtliche Freundschaft des edlen Königssohnes Jonathan, da beide den Zorn ihres Vaters nicht scheuten und David retten halfen. Auch David bewies eine edle Gesinnung, als er auf den unbewacht schlafenden König stieß und der Versuchung widerstand, durch einen Lanzenstoß seine unverschuldete Noth zu enden. Endlich wurde Jonathan und zwei seiner Brüder in einer großen Schlacht von den Philistern erschlagen, und Saul stürzte sich in sein Schwert,
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