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1. Geschichte des Alterthums - S. 116

1852 - Weimar : Albrecht
Bon 203 blieb es lange Zeit unter syrischer Herrschaft. Als eine kleine, abhängige Provinz hat es in diesem langen Zeitraum seiner Bereinigung mit den ägyptischen und syrischen Neichen so gut als gar keine Geschichte. Die Hohenpriester standen auch in dieser Zeit an der Spitze des Volkes. Die Juden horten auf ein blos ackerbauendes Volk zu sein, sie richteten ihre Thätigkeit auch auf den Handel und die Gewerbe. In Folge davon breiteten sie sich über ganz Asien aus, und bilde- ten in Alexandria und Cyrene einen Hauptbestandtheil der Bevölke- rung. Durch Regsamkeit und Sparsamkeit erlangten sie eine große Bedeutung für den Handelsverkehr, begannen aber auch die Bildung der benachbarten Völker in sich aufzunehmen. Die alexandrinischen Juden wurden halbe Griechen, und selbst in Palästina gab es eine große Zahl von Männern, welche die religiösen Vorstellungen und Ceremonien ihres Volkes mit den griechischen zu verbinden suchten. Die hohepriesterliche Familie gerieth mit einander in Zwist, und die Anerkennung oder Verwerfung des einen oder anderen Hohenpriesters veranlaßte einen Kampf der Parteien. Die eine Par- tei suchte durch Anschließung an den königlichen Hof und durch Ein- führung griechischer Sitten den Einfluß der Altgläubigen zu schwä- chen. Auf diese Weise entstand ein hartnäckiger Kampf zwischen den Anhängern des Judenthums und des Griechenthums, und der damalige König von Syrien Antiochus Iv. wurde dadurch, daß er den Juden gegen die gesetzmäßige Folge Hohepriester geben wollte, in diesen Streit hereingezogen. Er betrachtete endlich die strengen Anhänger des Judenthums als Rebellen und bemächtigte sich im Jahr 170 v. Chr. der Stadt Jerusalem als des eigentlichen Mittelpunktes der rebellischen Partei. Er plünderte den Tempel und ließ zwei Jahre nachher Jerusalem mit Feuer und Schwert verwüsten. Als er die Juden durch die gräßlichsten Mißhandlungen zwingen wollte, ihre Religion zu verleugnen und den griechischen Gottheiten zu opfern, kam es 107 v. Chr. zu dem Aufstande unter den Makkabäern und zu einem vieljährigen heldenmüthigen Kampfe, durch welchen die Juden endlich 130 v. Chr. ihre Unabhängigkeit erfochten. Die Noth der Zeit hatte eine Vereinigung der höchsten welt- lichen und geistlichen Macht nothwendig gemacht, und Simon Mak- kabäus war von dem Volke zum erblichen Fürsten und zum Hohen- priester erhoben worden. Auch sein Sohn und Nachfolger Johannes Hyrkanus (137— 107), welcher 130 v, Chr. die Unabhängigkeit des jüdischen Reiches von Syrien erstritt, behielt beide Gewalten. Der Sohn und Nachfolger von Johannes Hyrkanus, Aristobul I. (von 107—100), nahm auch den königlichen Namen an. Es be- gann von neuem in dem jüdischen Reiche, was jetzt ganz Samaria, Galiläa und Jdumäa umfaßte, der Kampf der Parteien. Der frei- sinnigeren und weltlicheren Partei der Saddueäer stand die streng hierarchisch gesinnte Partei der Pharisäer gegenüber und verlangte die Trennung der fürstlichen Gewalt von der Würde des Hohen- priesters. Darüber kam es zu blutigem Bürgerkriege. Die Kraft des makkabäischen Stammes war schon mit Johannes Hyrkanus
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