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1. Geschichte des Alterthums - S. 159

1852 - Weimar : Albrecht
159 Bedürfnisse, Launen und Gelüste. Darms legte jeder Provinz die Zahlung einer bestimmten Summe auf, und Herodot berechnet den Betrag der Steuern in baarem Gelde auf 14,560 euböische Talente, gegen 16 Millionen Thaler unseres Geldes. Die Summe erscheint aber viel bedeutender, wenn man den damaligen hohen Geldwerth in Anschlag bringt. Noch beträchtlicher aber als die Geldabgaben waren die Naturallieferungen. Jede Provinz mußte das Beste, was sie erzeugte, an den Hof des Königs liefern, wo der dadurch her- beigeführte Ueberfluß Schwelgerei und Ueppigkeit hervorrief. Ferner mußte jede Provinz den Hof und das zahlreiche Gefolge des Sa- trapen und die in der Provinz stehenden königlichen Truppen er- halten und war den beständigen Erpressungen der Satrapen ausge- setzt. Endlich gab es auch noch mancherlei andere Abgaben, so z. B. in der Provinz Persis von den königlichen Schleusenwerken, welche man für die Bewässerung nicht entbehren konnte, oder in Aegypten von der Fischerei in dem Kanal, welcher von dem Nil in den See Möris führte. Eine andere Quelle der Einnahmen waren ferner die eingezogenen Güter, da mit der Lebensstrafe stets der Verlust des Vermögens verbunden war; endlich die freiwilligen Ge- schenke, welche dem Könige an seinem Geburtstage von allen Pro- vinzen des Reiches gemacht wurden. Nur die Provinz Persis als das Vaterland des herrschenden Stammes zahlte keine jährliche Summe als Abgabe. Die Leibwächter und niederen Hofbedienten empfingen ihren Unterhalt nicht in Geld, sondern in Naturalien; die sogenannten Freunde und Verwandten des Königs erhielten als Gnadenbezeigun- gen Anweisungen auf Städte und Landschaften. Um die eroberten Länder in Abhängigkeit zu erhalten, waren sie fortwährend mit großen Heerhaufen besetzt. Die Soldaten lagen theils in Städten, theils auf dem flachen Lande. In Beziehung auf die letzteren war für jede Provinz nicht nur die Zahl überhaupt bestimmt, sondern auch wie viele von jeder Gattung vorhanden sein mußten. Die Hauptstärke bestand in Reiterei; doch gab es auch Bogenschützen, Schleuderer und schwerbewaffnetes Fußvolk. Die Be- fehlshaber dieser Truppen standen in der Regel in früherer Zeit nicht unter den Satrapen. Auch wurden die jährlichen Musterun- gen in der Nähe der Hauptstädte von dem Könige selbst, in den entlegenen Ländern von eigens dazu abgeschickten Feldherrn gehalten. Verschieden von diesen königlichen Truppen waren die Haustruppen der Satrapen, welche sich oft auf mehrere Tausende beliefen. Ursprünglich waren vielleicht diese sämmtlichen Truppen Per- ser gewesen; denn alle Perser, welche Grundeigenthum besaßen, waren zum Kriegsdienst zu Pferde verpflichtet. Das ganze Volk war zu diesem Zweck in Abtheilungen von 10, 100, 1000 und 10,000 Mann eingetheilt. In späterer Zeit entzogen sich die Per- ser mehr und mehr dem Kriegsdienste und es wurden Söldner ge- wöhnlich, theils Asiaten, theils Griechen. Bei großen Nationalunternehmungen, welche zu der Vergröße- rung des Reiches in entfernte Länder angestellt wurden, oder auch bei mächtigen Angriffen von außen erfolgte ein allgemeines Aufge- Die Kriegs- macht,
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