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1. Geschichte des Alterthums - S. 170

1852 - Weimar : Albrecht
Pelañgkl. 170 I. Die mythische Geschichte der Griechen bis zur dorischen Wanderung. a) Griechenlands älteste Zeiten. Die ältesten Zeiten Griechenlands, namentlich die Sagen von beu ältesten Bewohnern des Landes sind in ein mythisches Dunkel gehüllt. Schon die Beschaffenheit des griechischen Bodens bewirkte die Trennung in eine Anzahl kleiner unabhängiger Völkerschaften. Mag auch die Aehnlichkeit der Sprache auf eine gemeinsame Ab- stammung der meisten derselben hinweisen, so fällt dieselbe doch weit über die Grenze der geschichtlichen Erinnerung. Als das ausge- dehnteste und bedeutendste Volk der griechischen Vorzeit werden die Pelasger genannt,- ihr Name ist aber ein sehr vieldeutiger, und sie erscheinen an sehr verschiedenen Orten und in sehr verschiedenen Be- ziehungen. Auch werden neben ihnen viele andere Völker genannt, deren Verwandtschaft mit ihnen oder unter einander sich nicht be- stimmen läßt. Viele Schriftsteller des Alterthums erwähnen die Pe- lasger, allein die Nachrichten lauten so widersprechend, daß die Pe- lasger bald als ein Urvolk auf dem Boden Griechenlands erscheinen, bald als ein eingewandertes, bald als ein seßhaftes, bald als ein unter- unglücklichen Verhältnissen umherziehendes, bald als ein wildes und rohes, bald als ein kultivirtes. Pelasger wohnten vor Alters be- sonders in dem Peloponnes und in Thessalien, aber auch in dem mittleren Hellas und in Epirns, sowie auf mehreren nahen Inseln, auch außerhalb der griechischen Lande nach Morgen und Abend hin, im westlichen Kleinasien und Italien. Fast übereinstimmend erklären die Schriftsteller die peloponnesischeu Pelasger für Autochthonen; die Arkadier, welche auch Pelasger waren , nannten sie vor dem Monde dagewesene Menschen. In Arkadien hatte die schwarze Erde den göttergleichen Pelasgus erzeugt, den mythischen Ahnherrn des Volkes, der eben nur das Volk selbst, dessen ursprüngliches Dasein in Ar- kadien bedeutet. Nach einer anderen Sage kam Pelasgus nach Ar- kadien und gewöhnte das Volk an Sittsamkeit und Arbeit. Er lehrte die Arkadier Hütten bauen, Röcke aus Schweinsleder verfer- tigen und Eicheln anstatt schädlicher Kräuter essen. Es werden noch andere Heroen dieses Namens angeführt, die gleichfalls Per- sonifikationen pelasgischer Stämme in anderen Gegenden sind. Ein Sohn des arkadischen Pelasgus heißt Lykaon, er soll Lykosura er- baut haben, „die älteste Stadt auf dem Festlande wie auf den In- seln, vor der die Sonne keine gesehen, von der die übrigen Men- schen Städte bauen lernten." Auch in Argolis wohnten zuerst Pe- lasger, und hier soll Jnachus, der Sohn des Okeanos und Vater der in den Fabeln berühmten Jo, der erste König gewesen sein. Sein Sohn heißt Aegialeus, einer seiner Enkel Apis, in denen nur zwei uralte Ländernamen, Apia des ganzen Peloponnes, Aegialea seines nördlichen Theiles, personificirt sind, wie es in des Apis Sohn Argos mit der gleichnamigen Stadt der Fall ist. Der Name des Jnachus wurde auch sprichwörtlich gebraucht, um eine uralte Zeit zu bezeichnen. Alles dieses weist darauf hin, daß die Pelasger den späteren Griechen als ein in Griechenland einheimisches, oder wenigstens in
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