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1. Geschichte des Alterthums - S. 177

1852 - Weimar : Albrecht
177 Kadmus aus Phönicien soll in Böotien die Burg Kadmea ge- gründet haben, welche später einen Theil der dabei entstandenen Stadt Theben ausmachte. Er soll als Führer einer phönicischen Kolonie die Buchstabenschrift nach Griechenland gebracht und die Kunst, die Erze aufzufinden, zu schmelzen und zu gebrauchen ge- lehrt haben. Aus Chemmis in Aegypten kam Dauaus, vor seinem Bruder Aegyptus fliehend, mit seinen fünfzig Töchtern nach Argos, wo ihm der letzte Jnachide, Gelanor, die Herrschaft überlassen mußte. Bald erschienen die fünfzig Söhne des Aegyptus, welche ihrem Oheim ge- folgt waren, und verlangten die Vermählung mit seinen Töchtern. Danaus gewährte ihr Verlangen, gab aber seinen Töchtern, um Rache an seinem Bruder zu nehmen, Dolche und befahl ihnen, ihre Männer in der Brautnacht zu töden. Nur die Hypermnestra ver- schonte ihren Gemahl Lynceus, von dessen Hand nach Einigen Da- naus fiel. Die Danaiden mußten als Strafe in der Unterwelt Was- ser in ein durchlöchertes Faß schöpfen. Der Phrygier oder Lydier Pelops war der Sohn des Tan- talus, welcher, erst Liebling und Tischgenosse des Zeus, wegen eines an den Göttern verübten Frevels zur ewigen Strafe in den Tarta- rus gestürzt ward. Von Poseidon erhielt Pelops einen goldenen Wagen und ein Roßgespann, die ihn über die Wogen nach Pisa, einem alten mythischen Reiche in Elis trugen. Hier herrschte der König Ocnomans, um dessen schöne Tochter Hippodameia er warb. Oenomans wollte seine Tochter nicht verheirathen, weil ein Orakel ihm verkündet hatte, er werde von seinem Eidam getödet werden. Daher erklärte er den Freiern, die um sie warben, er wolle sie dem geben, welcher ihn im Wagenrennen besiege, wer aber von ihm be- siegt werde, den werde er töden. So starben viele, welche Oeno- maus einholte und dann sogleich mit der Lanze tödete. Als Pe- lops die Köpfe seiner besiegten Vorgänger über der Thür des Oe- nomaus sah, gerieth er in Furcht und versprach dem Myrtilus, dem Wagcnlenker des Oenomans, die Hälfte des Reiches, wenn er ihm helfe. Myrtilns gab ihm Gehör und setzte die Nägel an den Wa- genrädern des Oenomans nicht ein, so daß dieser beim Wettrennen stürzte. Sterbend sprach er den Fluch über Myrtilns aus. Als nun Pelops mit Hippodameia und Myrtilns heimkehrte, stürzte er den treu- losen Wagenlenker ins Meer. Sterbend fluchte Myrtilns ihm und seinem Geschlechte. Mit der Hand der Hippodameia erhielt Pelops die Herrschaft in Pisa. Er dehnte diese auch über andere Landschaften aus, zunächst über Olympia, wo er die Wettkämpfe prächtiger ein- richtete, und über Arkadien, und gründete das argivische Reich. Nach ihm wurde die ganze Halbinsel in der folgenden Zeit die Pelops- insel genannt. Als diese Sage später historisch gedeutet ward, wurde Pelops für den Führer einer aus Lydiern und Phrygiern be- stehenden Schaar erklärt, der sich in einem großen Theil der Halb- insel die Herrschaft erworben habe. Deutsche Gelehrte haben nicht nur die Existenz eines Ce- krops, Kadmus und Danaus als geschichtliche Personen geleugnet, sondern auch, daß sich die Sagen von ihnen auf früher statt- 12 Kritik der Sagen von den Einwan- derungen.
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