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1. Geschichte des Alterthums - S. 193

1852 - Weimar : Albrecht
193 die dorischen Einwanderungen in den Peloponnes rechtfertigen, den Rechtsanspruch, ans den die Dorier sich zu stützen vorgeben, be- gründen will. Die Abstammung der dorischen Fürsten von Herakles läßt sich aber in der Geschichte nicht behaupten. Dagegen bleibt die Wanderung der Dorier von dem Bergländchen Doris nach der peloponnesischen Halbinsel und die Eroberung eines großen Theils derselben eine feststehende Thatsache. Nwr darf man sich die Erobe- rung nicht, wie es die Sage berichtet, als mit einem Siege vollen- det denken, sondern sie wurde erst nach langen und harten Kämpfen erreicht. Durch diese Eroberung der Dorier wurde der Grund zu den meisten griechischen Staaten gelegt, welche in der geschichtlichen Zeit bestanden, zum Theil auch zu der Verfassung derselben. Es waren also nicht untergegangene Heroengeschlechter, von denen die Sage erzählte, sondern bestehende und herrschende Völker; die Be- gebenheiten, von denen die Sage berichtete, waren in ihren Folgen noch vorhanden. Der Peloponnes wurde durch die Einwanderung der Dorier ein dorisches Land und bildete, da außerhalb desselben nur die klei- nen Länder Doris und Megaris dorisch waren, einem Gegensatz ge- gen das übrige Griechenland. Wie früher die Könige von Mycena an der Spitze der achäischen Reiche gestanden hatten, so war jetzt Lakonien der mächtigste dorische Staat. Die vorherrschend kriegeri- sche Richtung, welche dieser Staat in seiner Entwickelung nahm, erweiterte den Gegensatz zwischen den Doriern und den übrigen Griechen noch mehr. Zwei griechische Volksstämme, die Dorier und die Ionier, entwickelten sich von dieser Zeit an zu der höchsten Blüthe; sie besaßen die ausgezeichneten Eigenschaften des griechi- schen Volkes, jedoch in einer solchen Weise vertheilt, daß der eine Stamm in manchen Stücken das Gegentheil vom anderen zu sein schien, beide zusammen aber alle jene Vorzüge in sich vereinigten, welche die Griechen so groß und merkwürdig gemacht haben. An die beiden Staaten oder Städte, welche an der Spitze dieser bei- den Stämme standen, an Sparta und Athen, knüpft sich vorzugs- weise die griechische Geschichte vou da an, wo sie hell und zuver- lässig. zu werden beginnt. Die Folgen der Wanderungen und Eroberungen beschränkten sich nicht auf Griechenland, sondern erstreckten sich weit über die Grenzen desselben nach Osten und Westen. Nach den Kämpfen und Abenteuern der Heroenzeit folgte jetzt eine Zeit der Wanderungen. Schon nach dem trojanischen Kriege hatten Griechen in Italien und Sicilien Kolonien gegründet; die Völkerbewegung, welche Thessa- lien, einen Theil von Mittelgriechenland und den Peloponnes um- gestaltete, hatte neue Auswanderungen zur Folge. Diese erfolgten theils durch gewaltsame Trennung von dem Mutterstaate, theils wurden wegen Uebervölkerung oder zur Vermeidung politischer Er- schütterung, zur Erweiterung der Macht und zur Erleichterung von Handelsverbindungen überseeische Ansiedelungen angelegt. Viele, die in der Heimath ruhig hätten leben können, schlossen sich an, und von einem rastlosen Wanderungs- und Unternehmungsgeiste ergrif- fen suchten sich die Griechen einen immer größeren Schauplatz für 13 Folgen der dorischen Wanderung.
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