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1. Geschichte des Alterthums - S. 280

1852 - Weimar : Albrecht
280 Hippias und Hkpparch. fünfzig Keulenträgern. Pisistratus vermehrte deren Zahl in der Stille, bemächtigte sich der Burg und warf sich zum Alleinherrscher auf 560 vor Chr. Nicht lange nach seiner Erhebung vereinigten sich aber die Parteien des Megakles und Lykurgus zu seinem Sturze und vertrieben ihn. Nach seiner Entfernung geriethen beide Parteien wieder an einander und nach fünf Jahren innerer Reibungen ver- söhnte sich Megakles, in Gefahr zu unterliegen, mit Pisistratus und rief diesen unter der Bedingung der Vermählung mit seiner Tochter nach Athen zurück. Geleitet von einem als Athene gekleideten Weibe zog Pisistratus aufs neue als Tyrann in die Stadt ein. Die Ehe mit der Tochter des Megakles wurde der Grund zu neuen Zerwürf- nissen, in deren Folge Megakles sich wieder mit Lykurgus vereinigte, und Pisistratus abermals die Stadt verlassen mußte. Er begab sich mit seinen Söhnen erster Ehe, die bereits erwachsen waren, nach Eretria auf Euböa und bereitete hier die Mittel zur Rückkehr nach Athen vor. Diese erfolgte erst nach elf Jahren unter Mitwirkung der Thebaner, Argiver und des Lygdamis von Naxos. Als er bei Marathon gelandet war, strömten seine Anhänger herbei; die Athe- ner zogen ihm mit einem Heere entgegen, wurden aber auf halbem Wege überfallen und in die Flucht geschlagen. So gelangte Pisi- stratus abermals zur Herrschaft und behauptete sich in derselben bis zu seinem Tode 527 vor Chr. Pisistratus scheint nun die Zügel etwas straffer angezogen zu haben, im Ganzen aber war seine Tyrannis mild. Nur die Leitung der Staatsangelegenheiten und die Besetzung der höchsten Staats- ämter übernahm er; im klebrigen blieben Solons Gesetze in Geltung. Er war freigebig gegen die Armen und besteuerte die Begüterten nur mit dem Zwanzigsten des Grundertrags; er verschönerte die Stadt durch Bauwerke, belebte den Ackerbau, hob den Handel und pflegte Wissenschaft und Kunst. Sogar die Anlegung einer öffent- lichen Bibliothek schreiben ihm spätere Schriftsteller zu. Er und seine Söhne sollen die Sammlung und Recension der homerischen Gedichte und deren öffentlichen Vortrag an dem Feste der Panathe- näen angeordnet haben. Pisistratus wies Athen auf den Weg, auf dem es in so vieler Rücksicht die erste Stadt der Welt geworden ist, auf den Weg höherer Geistesbildung. Nach dem Tode des Pisistratus ging die Regierung auf seinen ältesten Sohn Hippias über, welcher jedoch mit seinem Bruder Hip- parchus gemeinschaftlich regierte. Der letztere war ein verständiger und wohlwollender Mann, welcher wissenschaftlich gebildet war und insbesondere die Dichtkunst liebte. Er berief die Dichter Anakreon und Simonides nach Athen und suchte auch die Athener für die Dichtkunst zu begeistern und durch diese zu bilden. Im Ganzen herrschten die Pisistratiden im Geiste ihres Vaters mit Milde und Mäßigung und verschönerten ebenfalls die Stadt durch Aufführung von Bauwerken. Die Athener hatten keine Ursache zur Unzufriedenheit. Demohngeachtet fiel Hipparchus als das Opfer einer Verschwörung. Harmodius und Aristogiton, von Hipparch beleidigt, stifteten eine Verschwörung, um die Pisistratiden an dem Feste der Panathenäen zu ermorden. Nur Hipparchus fiel durch die Dolche der Verschwo-
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