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1. Geschichte des Alterthums - S. 366

1852 - Weimar : Albrecht
366 zugs. Allein der treulose Tissaphernes nahm bei einer Unterredung die Anführer der Griechen hinterlistig gefangen und ließ sie in Ketten zum Könige bringen, auf dessen Befehl sie hingerichtet wurden. Schon verzweifelten die Griechen, deren Zahl nur noch 10,000 betrug, an ihrer Rettung; da trat der Athener Lenophon auf und ermahnte sie, sich nicht unthätig ihrem Verderben hinzugeben, son- dern sich mit den Waffen den Weg in die Heimath zu bahnen. Die Griechen wählten sich neue Anführer, und unter diesen war Lenophon der bedeutendste, obgleich er seine Befehle nur im Namen des Spartaners Cheirisophus ertheilte. Unter den größten Beschwer- den und Mühseligkeiten und unter fortwährenden Kämpfen legten die Griechen den Weg durch Mesopotamien, Medien, Armenien und am südlichen Ufer des schwarzen Meeres bis nach Thracien zurück. Eine kleine Schaar Griechen bot den großen persischen Heeres- massen und den Ränken der Satrapen Trotz und bahnte sich, ohne Kenntniß der Gegenden, ohne Karten und zuverlässige Wegweiser zu haben, den Weg durch Wüsten und Wildnisse, durch Gebirge und Schluchten, durch barbarische Länder und die bewaffnete Be- völkerung ganzer Landstriche. Der ganze Zug von Ephesus bis Kunaxa und von da bis in die Gegend des schwarzen Meeres dauerte fünfzehn Monate; er wird der Rückzug der Zehntausend genannt und ist eine der glänzendsten Kriegsthaten des Alterthums; er zeigt die Ueberlegenheit der griechischen Bildung und Gewandtheit über die Ohnmacht und Versunkenheit des persischen Reiches. Die Kämpfe Die Statthalterschaft des Cyrus erhielt Tissaphernes. Als die- Persien.""^ ser die kleinasiatischen Griechen zu unterwerfen suchte, wandten sich Agesiiaus. jálese nach Sparta um Hülfe. Sparta gewährte ihre Bitte und sandte 400 vor Chr. ein kleines Heer unter Thimbron, welchen 399 v. Chr Dercyllidas ablöste, nach Kleinasien. Dercyllidas führte den Krieg mit Glück und schloß 397 v. Chr. mit Pharnabazus und Tissaphernes einen Waffenstillstand, in welchem die Freiheit der klein- asiatischen Griechen anerkannt wurde. Da aber die persischen Sa- trapen den Waffenstillstand nur zu größeren Rüstungen benutzten, so sandten die Spartaner ein neues und größeres Heer unter dem König Agesilaus nach Asien 396 v. Chr. Agesilaus hatte sich nach dem Tode seines Bruders Agis 397 v. Chr. die Regierung ange- maßt, indem er seinen Neffen Leotychides, den sein Vater früher für einen Sohn des Alcibiades erklärt, auf dem Todbettc aber als Sohn anerkannt hatte, mit Hülfe des Lysander verdrängte. Ob- gleich Agesilaus hinkte, hatte er sich doch durch unermüdliche Leibes- übungen zu großer Ausdauer und kriegerischer Thätigkeit geschickt gemacht; er lebte äußerst enthaltsam und einfach und trachtete nach dem Ruhme altspartanischer Sittenstrenge. Von Natur leidenschaft- lich und ehrgeizig, aber gewandt und geschmeidig gewann Agesilaus durch Selbstbeherrschung, Milde und Freundlichkeit besonders die Gunst der in der letzten Zeit mächtig gewordenen Ephoren und hob dadurch das königliche Ansehen. Als ein guter Feldherr bewährte sich Agesilaus auf seinen Feldzügen in Asien. Er scheint nicht nur die Absicht gehabt zu haben, den Persern die griechischen Städte von Kleinasien zu entreißen, sondern auch die Perser in ihrem
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