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1852 -
Weimar
: Albrecht
- Autor: Zeiß, Gustav
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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wesen oft genannten Hetären waren die herrschenden dorisch -make-
donischen Geschlechter oder der makedonische Adel, die Gefolgschaften
der Könige, welche sie auf ihren Wanderungen geführt hatten; die
alten Einwohner des Landes scheinen freie und nur beschränkte Grund-
eigenthümer geblieben zu sein; die Hetären unterschieden sich von
ihnen nur durch ihre von der Geburt und den größeren Grundbesitz
abhängige höhere Stellung« Das Verhältniß zwischen den Hetären
und den alten Einwohnern bildete sich weniger schroff aus als zwi-
schen den Spartiaten und Periöken, weil die Hetären sich über das
ganze Land zerstreuten und Aegä, obgleich Sitz des Königs und
Hauptstadt des Reiches, doch nicht wie Sparta einziger Sitz des
herrschenden Stammes und damit Mittelpunkt des ganzen Staates
war. Die Aristokratie der Grundbesitzer mit dem König an der
Spitze hatten ein Uebergewicht über die Städte, welche lange Zeit
keine erhebliche Bedeutung erlangten. Es bestand wahrscheinlich eine
Landgemeiudeuverfaffuug, und die einzelnen Gemeinden hatten in
geringeren und nicht das Ganze betreffenden Fällen die richterliche
und vollziehende Gewalt. Die Hetären der einzelnen Gaue bildeten
politische und militärische, bis zu einem gewissen Grad selbständige
Körperschaften. In welcher Weise sich aber die Hetären bei der
vom König ausgehenden gesummten Staatsregierung beteiligten und
in welchem Verhältnisse diese zu den einzelnen Gemeinden stand, ist
nicht bekannt; wahrscheinlich haben wir uns eine Art mittelalterlicher
Lehusverfassung zu denken. Die Versammlung der Hetären war
wahrscheinlich im Krieg und Frieden die höchste gesetzgebende und
richtende Behörde.
Der erste makedonische König und also auch der Eroberer des
Landes war Perdikkas im Anfang des siebenten Jahrhunderts. Be-
ständige Kämpfe mit den westlichen Nachbarn, namentlich den Illy-
riern, bilden den Inhalt der früheren Geschichte der Macedonier.
Unter dem König Amyntas I. wurde 513 v. Chr. durch den persi-
schen Feldherrn Megabazus Macedouien in Abhängigkeit von Per-
sien gebracht (siehe S. 153). Amymtas Sohn Alexander!. (498—
454) mußte sich im Jahre 480 dem Zuge des Lerxes anschließen,
obgleich sein Herz für die Hellenen schlug (siehe S. 308, 316 und
317). Nach der Schlacht bei Platää aber trat er offen als Feind
der Perser auf und verfolgte die durch Macedonien fliehenden Reste
des persischen Heeres mit solchem Eifer, daß ihm die Athener ihr
Bürgerrecht verliehen. Der geistige Aufschwung der Hellenen nach
den Perserkriegen äußerte seinen Einfluß auch auf Maeedonien, das
in jeder Hinsicht Hellas näher zu rücken suchte. Alexander selbst
trat in Olympia als Wettkämpfer auf und kam mit den Ersten am
Ziele an. Wahrscheinlich mit Rücksicht darauf weihte er dem olym-
pischen Zeus eine Bildsäule und aus der Beute der von ihm ver-
folgten Perser eine andere. Schon in der zweiten Hälfte des achten
Jahrhunderts hatte die Gründung der griechischen Kolonien begon-
nen, die bald in einer ununterbrochenen Reihe die macedonische Küste
bedeckten, ihren Mittelpunkt aber in Chalcidice hatten. Bei dem
Zuge des Lerxes mußten sich diese hellenischen Städte den Persern
unterwerfen; erlangten aber nach den Perserkriegen die Freiheit
macedona
Geschichte
Philipp.