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1. Geschichte des Alterthums - S. 383

1852 - Weimar : Albrecht
383 wesen oft genannten Hetären waren die herrschenden dorisch -make- donischen Geschlechter oder der makedonische Adel, die Gefolgschaften der Könige, welche sie auf ihren Wanderungen geführt hatten; die alten Einwohner des Landes scheinen freie und nur beschränkte Grund- eigenthümer geblieben zu sein; die Hetären unterschieden sich von ihnen nur durch ihre von der Geburt und den größeren Grundbesitz abhängige höhere Stellung« Das Verhältniß zwischen den Hetären und den alten Einwohnern bildete sich weniger schroff aus als zwi- schen den Spartiaten und Periöken, weil die Hetären sich über das ganze Land zerstreuten und Aegä, obgleich Sitz des Königs und Hauptstadt des Reiches, doch nicht wie Sparta einziger Sitz des herrschenden Stammes und damit Mittelpunkt des ganzen Staates war. Die Aristokratie der Grundbesitzer mit dem König an der Spitze hatten ein Uebergewicht über die Städte, welche lange Zeit keine erhebliche Bedeutung erlangten. Es bestand wahrscheinlich eine Landgemeiudeuverfaffuug, und die einzelnen Gemeinden hatten in geringeren und nicht das Ganze betreffenden Fällen die richterliche und vollziehende Gewalt. Die Hetären der einzelnen Gaue bildeten politische und militärische, bis zu einem gewissen Grad selbständige Körperschaften. In welcher Weise sich aber die Hetären bei der vom König ausgehenden gesummten Staatsregierung beteiligten und in welchem Verhältnisse diese zu den einzelnen Gemeinden stand, ist nicht bekannt; wahrscheinlich haben wir uns eine Art mittelalterlicher Lehusverfassung zu denken. Die Versammlung der Hetären war wahrscheinlich im Krieg und Frieden die höchste gesetzgebende und richtende Behörde. Der erste makedonische König und also auch der Eroberer des Landes war Perdikkas im Anfang des siebenten Jahrhunderts. Be- ständige Kämpfe mit den westlichen Nachbarn, namentlich den Illy- riern, bilden den Inhalt der früheren Geschichte der Macedonier. Unter dem König Amyntas I. wurde 513 v. Chr. durch den persi- schen Feldherrn Megabazus Macedouien in Abhängigkeit von Per- sien gebracht (siehe S. 153). Amymtas Sohn Alexander!. (498— 454) mußte sich im Jahre 480 dem Zuge des Lerxes anschließen, obgleich sein Herz für die Hellenen schlug (siehe S. 308, 316 und 317). Nach der Schlacht bei Platää aber trat er offen als Feind der Perser auf und verfolgte die durch Macedonien fliehenden Reste des persischen Heeres mit solchem Eifer, daß ihm die Athener ihr Bürgerrecht verliehen. Der geistige Aufschwung der Hellenen nach den Perserkriegen äußerte seinen Einfluß auch auf Maeedonien, das in jeder Hinsicht Hellas näher zu rücken suchte. Alexander selbst trat in Olympia als Wettkämpfer auf und kam mit den Ersten am Ziele an. Wahrscheinlich mit Rücksicht darauf weihte er dem olym- pischen Zeus eine Bildsäule und aus der Beute der von ihm ver- folgten Perser eine andere. Schon in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts hatte die Gründung der griechischen Kolonien begon- nen, die bald in einer ununterbrochenen Reihe die macedonische Küste bedeckten, ihren Mittelpunkt aber in Chalcidice hatten. Bei dem Zuge des Lerxes mußten sich diese hellenischen Städte den Persern unterwerfen; erlangten aber nach den Perserkriegen die Freiheit macedona Geschichte Philipp.
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