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1. Geschichte des Alterthums - S. 385

1852 - Weimar : Albrecht
385 Begründer von Macedoniens weltgeschichtlicher Größe. Anfangs regierte er als Vormund seines jungen Neffen Amyntas, bald aber, nachdem er die Freiheit der Macedonier gerettet hatte, wurde er von dem Volke als König anerkannt. Philipp war von Pelopidas als Geisel mit nach Theben ge- nommen worden und hatte dort in täglichem Verkehr mit Epami- tritt, sem nondas und dessen Freunden drei Jahre gelebt. Von Theben aus feiñveinri* hatte er andere griechische Staaten besucht, war mit Plato und Zungen. Aristoteles und anderen großen Männern bekannt geworden, hatte Kunst und Wissenschaft, bürgerliche Einrichtungen und das Kriegs- wesen der Griechen kennen gelernt und so die geistige Anregung und Entwickelung gefunden, welche ihn zu einem der größten Kö- nige des Alterthums machten. Schon bei Lebzeiten seines Bruders war er nach Macedonien zurückgekehrt und hatte wahrscheinlich ein Fürstenthum zur Verwaltung erhalten. Nach dem Tode des Per- dikkas hatte er das nächste Recht zur Vormundschaft über seinen Neffen Amyntas und ergriff deshalb die Zügel der Regierung. Durch Geld bewog er den thraeischen König, daß er den Pausanias nicht länger unterstützte. Daun besiegte er den Argäus in einer Schlacht, in welcher dieser das Leben verlor. Die gefangenen Athe- ner behandelte er sehr freundlich, bewirthete und beschenkte ste und schickte sie mit Freundschaftsversicherungen nach Hause. Dann griff Philipp die Päonier an und unterwarf sie. Endlich schlug er auch die Illyrier in einem mörderischen Treffen und zwang sic zum Frie- den und zur Herausgabe der besetzten macedonischen Städte. Philipp besaß die Talente des Feldherrn, Staatsmannes und Alleinherrschers. Das Endziel seiner Pläne war die Ausdehnung der macedonischen Macht über ganz Griechenland, wenn auch nicht in der Form einer absoluten Herrschaft, doch in der einer Hegemo- nie, und die Vereinigung der bisher durch stete innere Kriege ge- schwächten Kräfte des griechischen Volkes zur Eroberung des persi- schen Reiches. Diesen Plan verfolgte er mit der größten Beharr- lichkeit und Schlauheit. Die griechischen Staaten erleichterten ihm die Ausführung durch Zersplitterung ihrer Kräfte und durch fort- währende gegenseitige Befehdung. Mit feiner Berechnung benutzte Philipp die Zeitverhältnisse, gewann das Vertrauen der griechischen Staaten, schürte unbemerkt das Feuer und mischte sich hier vermit- telnd, dort dem Schwächeren beistehend ein. Ueberall unsichtbare Fäden anspinnend, umgarnte er allmälig Griechenland, welches ihm endlich innerlich und äußerlich aufgerieben als Beute zufiel, während er bei aller Perfidie jedesmal den Schein des Rechts zu retten und durch milde Behandlung der Unterdrückten den Schein der Gewalt zu entfernen wußte. Philipp besaß Sinn für Wisseuschaft und Kunst, er ehrte Dichter und Künstler und suchte griechische Sitten und griechische Bildung in seinem Lande zu verbreiten. Das Vor- bild des Königs und seines Hofes war hier von der größten Wich- tigkeit, und bald war der Adel der gebildetste Theil der Nation. Den Philosophen Aristoteles, welcher alle Kenntnisse seiner Zeit in stch vereinigte, bat Philipp auf eine feine Art und Weise die Er- ziehung seines Sobnes Alexander zu übernehmen. Philipp war 25
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