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1. Geschichte des Alterthums - S. 387

1852 - Weimar : Albrecht
387 Geschlechtern genommen wurden, und in die Pezetären, d. h. die Genossen zu Fuß, welcke den Kern der Phalanx ausmachten. Nach- theilig für den Korporationsgeist des Adels mar die Einführung einer gewissen Rangordnung, Das Agema der Hetären d. h. die Schaar der Genossen hatte den ersten Rang im ganzen Heere und bestand aus den angesehensten Hetären; die Aufnahme in diese Leibgarde hing vom König ab; das gab diesem eine beteuteude Macht und löste das feste Zusammenhalten des Adels, indem der militärische Ehrgeiz über den Korporationsgeist siegte. Die höchste Ehre und Gunstbezeugung war es, unter die sehr wenigen Leibwächter auf- genommen zu werden. Ursprünglich stand es wohl nicht in dem Belieben des Königs, durch die Geburt nichtberechtigte Personen unter die Hetären aufzunehmen. Das änderte sich schon unter Philipp und noch mehr unter Alexander. Auch bildete der letztere die Abtheilungen der Hetären nicht mehr als besondere Körper- schaften aus- den einzelnen Landesgauen, sondern stellte sie nach der Zahl der Köpfe zusammen. Eigene Abtheilungen bildeten die Hypaspisten d. h. die Schildtragenden und die Argyraspiden d. h. die Schaar mit silbernen Schilden. Es waren wahrscheinlich halb leichtbewaffnete Fußsoldaten. Außerdem verschaffte sich Philipp aus den Truppen der unterworfenen oder verbündeten Völker noch eine andere Macht. Er benutzte diese Truppen nach ihrer nationalen Bewaffnungs- und Streitaxt; den thessalischen Adel als schwcrge- rüstete Reiter, die thracischen Stämme theils als Bogenschützen, theils als leichte Reiter. Die in jener Zeit gemachten Fortschritte in dem Kriegswesen bildete Philipp weiter aus. Bei der Phalanx behielt er die bisher gebräuchlichen Evolutionen bei, Alexander aber führte die der Spar- taner ein. Wenn der Boden es erlaubte, war die Phalanx sechzehn Mann hoch aufgestellt und wirkte dann als eine innig verbundene eiserne Masse. Nachdem Philipp seinen Thron befestigt und sein Land beruhigt Der Bundcs- hatte, trachtete er zunächst darnach die griechischen Pflanzstädte an Ssf/er, der Küste von Macedonien zu erobern und die Athener von diesen Küsten zu verdrängen. Die Aufmerksamkeit der Athener war da- schm Küste, in mals auf den Bundesgenossenkrieg gerichtet. Veranlaßt durch die ^Theffauen"^ Bedrückungen der Athener sagten sich nämlich Ehios, Byzanz, Rho- dus und Kos von der Bundesgenossenschaft los und führten unter- stützt von dem karischen Fürsten Mausolus einen Krieg mit Athen (von 358 bis 355 v. Chr.), welcher damit endigte, daß Athen die Unabhängigkeit dieser Staaten anerkannte. Durch diesen Krieg in Anspruch genommen und zugleich auf Euböa in Streitigkeiten mit den Thebanern verwickelt ließen sich die Athener über Philipps ge- fährliche Entwürfe täuschen. Dessen Augenmerk war zunächst auf Amphipolis gerichtet. Um seine Absicht zu verbergen und die Athe- ner zu beruhigen, versprach er diesen, Amphipolis für sie zu er- obern, wenn sie dagegen ihm die in ihrer Gewalt befindliche make- donische Küstenstadt Pydna überlassen wollten. Als aber Philipp Amphipolis erobert hatte 358 v. Chr., vereinigte er die Stadt mit seinem Reiche. Darauf eroberte er auch die Städte Pydna, Potidäa 25*
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