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1. Geschichte des Alterthums - S. 544

1852 - Weimar : Albrecht
544 Diese Anforderung wiesen die Römer mit Stolz zurück. Die Con- suln Titus Manlius Torquatus und Publius Decius Mus der Aeltere hoben zwei Heere aus, vereinigten sieb mit dem samnitischcn Heere und zogen nach Kampanien, wo die latinischen Truppen und ihre Ver- bündeten im Felde standen. Die Konsuln hielten besonders in diesem Kriege mit den bisher mit dem römischen Heere verbunden gewesenen Latinern die strengste Kriegszucht für nothwendig und untersagten jeden einzelnen Kampf mit dem Feinde. Der Sohn des Konsuls Manlius aber nahm, gereizt durch den Spott eines latinischen An- führers, eine Herausforderung an und tóbete den Gegner. Trium- phirend kehrte er ins Lager zurück; allein sein Vater ließ ihn mit rücksichtsloser Strenge hinrichten. Auch der andere Konsul gab ein Beispiel aufopfernder Vater- landsliebe. Beiden Konsuln hatte ein Traumgesicht verkündet, daß in der bevorstehenden Schlacht von der einen Seite das Heer, von der anderen aber einer der Anführer den Göttern der Unterwelt zum Opfer fallen müßten. Um den ihnen verkündeten Schicksals- spruch zu Gunsten der Römer zu wenden, gelobten sich die Konsuln, daß derjenige von ihnen, dessen Schaaren in der Schlacht zuerst wanken würden, sich sogleich den unterirdischen Göttern weihen wolle. Als es nun 340 v. Khr. am Fuße des Vesuv zu einer Schlacht kam und der Flügel des Decius zu weichen begann, ließ dieser sich vom Oberpriester die Formel der Todesweihe vorsprechen, und rief . laut die ihm vorgesagten Worte aus,. durch welche er sich und die Legionen der Feinde den unterirdischen Göttern weihte. Dann stürzte er sich in die dichtesten Reihen der Feinde und fand einen ruhm- vollen Tod. , Die Schlacht wurde gewonnen, und von den Latinern entkam nicht einmal der vierte Theil des Heeres. Nachdem die La- tiner noch in einer zweiten Schlacht bei Trifanum besiegt worden waren, war ihre Macht gebrochen und der latinische Bund löste sich auf. Einige latinische und kampanische Städte unterwarfen sich den Römern, andere führten noch zwei Jahre lang den Krieg fort, bis endlich alle besiegt waren. Mit kluger Politik suchte der römische Senat das Interesse der Latiner und Kampaner durch die Verschie- denheit der ihnen gewährten Rechte zu theilen. Die Bürger der einen Stadt mußten auswandern, und ihr Gebiet wurde an römische Kolonisten vertheilt, die Bewohner anderer Städte dagegen wurden mit den römischen Kolonisten verschmolzen,' noch andere Städte er- hielten das römische Bürgerrecht mit größerer oder geringerer Be- schränkung. Die Herstellung des latinischen Bundes wurde für im- mer unmöglich gemacht, indem die Römer die latinischen Landtage verboten, jedem Latiner den Besitz von Landeigeuthum außerhalb des Gebietes seiner Stadt untersagten und einen großen Theil des Landes als römischen Staatsacker einzogen. Die latinischen Trup- pen, welche vorher mit den römischen Legionen vereinigt gewesen waren, wurden von diesen getrennt und als besondere Abtheilungen dem Heere beigegeben, aber nicht als eine selbständige Macht, son- . dern als Truppen von Unterthanen. Samntten'b Die Gründung einer römischen Kolonie in dem von den Sam- Ttua!n niten zerstörten Fregella und ein Zwist der Römer mit der den
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