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1. Geschichte des Alterthums - S. 580

1852 - Weimar : Albrecht
580 Völker, welche bisher unter Philipp gestanden, für frei und unabhän- gig erklärten. Die Griechen brachen bei dieser Mittheilung in maßlosen Jubel aus, aber diese Unabhängigkeits-Erklärung war theils von Seiten des Flamininus nicht ehrlich gemeint, theils diente sie nur dazu die Zwietracht unter den Griechen von neuem anzuregen. Nach der Besiegung des macedonischen Königs erhielten die Römer bald Gelegenheit ihre Herrschaft auch nach Asten und Aegyp- ten hin auszudehnen. Das ägyptische Volk war ganz erschlafft und verweichlicht, die Regierung machtlos, und die meisten Könige star- den eines gewaltsamen Todes. Nach der Ermordung von Ptole- mäus Iv. Philopator 204 v. Chr. hatten die Römer die Obervor- mundschaft über seinen minderjährigen Sohn Ptolemäus V. Epi- phanes erhalten und behandelten Aegypten wie ein unterworfe- nes Land. In Syrien herrschte von 224 bis 187 v. Chr. Antiochus Iii. der Große, ein unternehmender und kräftiger Mann, welcher das tiefgesunkene seleucidische Reich wieder hob. Durch Eroberung grie- chischer Städte in Kleinasien und durch Besetzung des thraciscken Chersones wurde Antiochus in einen Krieg mit den Römern ver- wickelt, welche sich jetzt in alle griechischen Angelegenheiten mischten. Antiochus folgte nicht dem Rathe Hannibals, den Krieg nach Ita- lien zu versetzen, sondern ging 192 v. Chr. auf die Einladung der mit Rom entzweiten Aetoler mit seinen Truppen nach Griechenland. Hier wurde er 191 v. Chr. von Manius Acilius Glabrio bei den Thermopylen geschlagen, sein Heer vernichtet und er selbst entfloh nach Asien. Im I. 190 v. Chr. ging der Cónsul L. Cornelius Scipio, den sein Bruder Scipio Afrikanus begleitete, nach Asten und beendigte den Krieg durch die Schlacht bei Magnesia am Berge Sipylus. Antiochus mußte alle Länder diesseits des Taurus oder fast ganz Kleinasien abtreten, innerhalb zwölf Jahren 15,000 Ta- lente Kriegskosten zahlen und alle seine Kriegsschiffe und Elephanten den Römern übergeben. Bei dieser Gelegenheit, bei den Friedens- unterhandlungen und später, als römische Kommissäre die asiatischen Angelegenheiten ordneten, wurde dem Osten der Erde die römische Weltherrschaft förmlich kund gemacht. Fast alle Staaten von Asien brachten den Römern ihre Huldigung dar und schickten Gesandte nach Rom, um sich die Gunst der Herrn der Erde zu erbitten. Während dieser Kämpfe iu Griechenland und Asien, welche Rom der Weltherrschaft immer näher brachten, hatten die Rö- mer in den Kriegen mir. den noch unverdorbenen und kräfti- gen Galliern, Ligurern und Spaniern eine treffliche Kriegs- schule. In Spanien wurde die römische Herrschaft nur unter den hartnäckigsten Kämpfen gegründet. Roms Macht wuchs von Jahr zu Jahre, und das Verhalten der Römer gegen andere Völker wurde immer ungerechter, selbstsüchtiger, hinterlistiger und grausa- mer. So übten die Römer gegen Philipp von Macedonien einen immer härteren Druck und ließen ihm seine Abhängigkeit auf eine kränkende Weise fühlen, obgleich Philipp ihnen im Kriege gegen Antiochus gute Dienste geleistet hatte. Philipp kannte seine Lage sehr gut und suchte sich in eine wehrhafte Stellung zu setzen. Er verbesserte die Verwaltung seines Reiches, vermehrte die Zölle an
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