Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Alterthums - S. 608

1852 - Weimar : Albrecht
608 schlag, dem Pompejus die Fortsetzung des Krieges gegen Mithrida- tes zu übertragen, ihm die bereits zur Unterdrückung der Piraten ertheilte Macht zu lassen und ihm außerdem alle in den asiatischen Ländern stehenden Truppen unterzuordnen. Der Antrag war un- nöthig, da der Krieg durch Lucnllus so gut wie beendigt war. Bald nachdem Sulla nach Italien zurückgekehrt war, hatte dessen Legat Murena den Krieg mit Mithridates wieder begonnen, jedoch ohne Glück geführt. Auf den Befehl Sulla's war von einem andern Le- gaten 81 v. Chr. der Friede wieder hergestellt worden. Einige Jahre später aber, als die Römer mit Sertorius, mit den Sklaven und mit den Seeräubern Krieg führten, hatte, Mithridates die Waf- fen wieder ergriffen. Der römische Senat schickte deshalb 74 v. Chr. die beiden Consnln L. Licinius Lueullus und M. Aurelius Cotta mit zwei Heeren nach Asien. Lueullus, welchem einige Jahre nach einander die Leitung des Krieges übertragen wurde, nöthigte im dritten Jahre des Krieges den Mithridates aus seinem Reiche nach Armenien zu Tigranes zu fliehen. Lueullus drang dann auch in Armenien ein und nahm 69 v. Chr. Tigranokerta, die Hauptstadt des Tigranes, ein. Allein mitten in seinem Siegeslauf wurde Lu- cullus gehemmt. Er hatte den Bedrückungen und dem Wucher der römischen Zollpächter und Kapitalisten, welche das unglückliche Klein- asien auf eine unmenschliche Weise aussaugten, Einhalt gethan und hatte sich dadurch den unversöhnlichen Haß aller der Römer zuge- zogen, welche Geldgeschäfte trieben. Diese einflußreichen Männer arbeiteten an seinem Sturze, und sie erreichten ihren Zweck um so eher, da auch die Mehrzahl der Soldaten an Lueullus Stelle einen anderen Anführer wünschten. Die Unzufriedenheit des Heeres hatte sich Lueullus dadurch zugezogen, daß er das Plündern verboten und die strengste Mannszucht gehalten hatte. Die Unzufriedenheit des Heeres ging in offene Auflehnung über, als Lueullus in Parthien einzudringen beabsichtigte. Er mußte dem Heere nachgeben, zog nach Mesopotamien und suchte das Heer durch die gemachte Beute und den Winteraufenthalt in dem warmen Klima mit sich auszusöh- nen. Seine Entfernung benutzte Mithridates und kehrte nicht nur in sein Königreich zurück, sondern besetzte auch Kappadoeien. Jetzt wurde dem Lueullus der Consul Manius Acilius Glabrio als Nach- folger gesandt, und die Soldaten verweigerten dem Lueullus den Gehorsam. Glabrio fühlte sich einem Kriege mit Mithridates nicht gewachsen, und es wurde auf den Vorschlag des Volkstribun C. Manilius 66 v. Chr. dem Pompejus der Krieg gegen Mithridates mit sehr ausgedehnter Vollmacht übertragen. Pompejus besiegte den Mithridates und Tigranes, er versammelte viele kleinasiatischen Für- sten um sich, hob einzelne Fürstenthümer auf und errichtete neue, vertheilte Diademe und schaltete wie ein Kaiser. Mithridates fand in dem Kampfe mit seinem Sohne Pharnaces 63 v. Chr. den Tod. Die unterworfenen Länder wurden als die Provinzen Asien, Bithy- nien, Cilicien und Syrien dem römischen Reiche einverleibt. Pom- pejus verließ Asien 62 v. Chr. und feierte im folgenden Jahre einen, höchst glänzenden Triumph. Der Reichthum und der Luxus des Orients wurden nach Rom versetzt, und Hunderttausende von ver- dorbenen Asiaten kamen als Sklaven in die römischen Familien.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer