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1. Geschichte des Alterthums - S. 614

1852 - Weimar : Albrecht
614 astronomisch genau bestimmt war und häufige Einschaltungen nöthig machte. Durch die mit Hülfe des alexandrinischen Astronomen So- sigenes von Cäsar getroffene Verbesserung erhielten die Monate die- jenige Zahl von Tagen, welche sie noch jetzt haben, und es wurde eine alle vier Jahre vorzunehmende Einschaltung von einem Tage verordnet. Dieser julianische Kalender ist bis 1582 nach Chr. ge- bräuchlich geblieben. So vortrefflich auch viele Einrichtungen Cäsars und so wün- schenswerth auch die Befestigung der Ordnung im Staate war, so konnte dies doch seine Zeitgenossen nicht mit der von ihm beabsich- tigten Einführung des Königthums aussöhnen. Es bildete sich da- her unter einigen angesehenen Männern, unter denen sich auch Freunde Cäsars befanden, eine Verschwörung. Die Zahl der Ver- schworenen stieg auf 60, und die berühmtesten derselben waren M. Junius Brutus, C. Cassius, Decimus Junius Brutus und P. Ser- vilius Casca. Von den Verschworenen wurde Cäsar am fünfzehn- ten März 44 v. Chr. in der Curie des Pompejus zu Anfang einer Scnatssitzung ermordet. Dl'n Cäsars Cäsars Ermordung verbreitete Furcht und Schrecken, und nur Schlacht tú wenige Bürger schlossen sich an die Verschworenen an. Diese flüch- Lklmm. teten, um sich gegen die Wuth des Pöbels zu sichern, auf das Ka- pitol. Am siebzehnten März wurde vom Senate beschlossen, daß die Mörder nicht bestraft werden, Cäsars Verfügungen in Kraft blei- den, sein Leichnam feierlich bestattet und sein Testament veröffentlicht werden solle. Das Leichenbegängniß benutzte Antonius, ein aus- schweifender und zu jeder Gewaltthat geneigter Mensch, zur Aufrei- zung des großen Haufens. Die Mörder hielten sich nicht mehr für sicher und verließen die Stadt. Antonius aber brachte alle Papiere und Briefschaften Cäsars an sich, nahm dessen Geheimschreiber in Dienst und bemächtigte sich einer großen Geldsumme, welche Cäsar in einem Tempel niedergelegt halte. Mit dem geraubten Gelde ver- mehrte er seine Anhänger uild machte als Verordnungen Cäsars be- kannt, was ihm gut dünkte. In dieser Zeit erschien in Rom C. Octavius, Cäsars Schwesterenkel, den dieser advptirt und zum Haupterben eingesetzt hatte, und der sich deshalb C. Julius Cäsar Octävianus nannte. Octavian betrachtete die Alleinherrschaft als das ihm von seinem Großoheim hinterlassene Erbe und bewies, ob- gleich er erst 19 Jahre alt war, eine große Schlauheit. Er gewann durch Auszahlung der von Cäsar gemachten Vermächtnisse bald einen großen Anhang und wurde dem Antonius sehr gefährlich. Anto- nius ließ dem Decimus Brutus seine Provinz Oberitalien nehmen und sich zutheilen und zog dann mit den von ihm gesammelten Truppen in diese Provinz, um Brutus zu vertreiben. Den Senat, in welchem damals Cicero den größten Einfluß erlangte, gewann Oc- tavian für sich, und im Anfange des Jahres 43 v. Chr. wurden Octavian und die beiden Cousuln Aulus Hirtius und C. Vibius Pansa mit drei Heeren gegen Antonius geschickt, welcher den De- cimus Brutus in Mirtina belagerte. Beide Consuln fielen im Kampfe, aber Octavian blieb Sieger, und Antonius floh mit den Ueberbleibseln seines Heeres nach Gallien. Der Senat und die re-
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