Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte - S. 51

1881 - Straßburg : Schultz
Kriegswesen. Einknfte und Ansgaben. 51 genommen werden, da nicht derselbe Mann fters hintereinander ein-berufen wurde; auch richtete sich die Zahl der Ausgehobenen nach der Oertlichkeit des Krieges; so galt z. B. sr die Sachsen, da bei einem Kriege gegen Spanien und gegen die Avaren je 6 Heer-Pflichtige Männer, bei einem Kriege gegen Bhmen je 3 einen stellen, gegen die Sorben aber alle zu Felde ziehen sollten. Aber alle diese Bestimmungen waren nicht gengend, den Stand der kleineren Freien zu schtzen. Was die Zusammensetzung der Heere anbetrifft, so tritt der Dienst zu Pferde immer mehr hervor, da bei den schlechten Wegen groe und schnelle Mrsche nur von der Reiterei ausgefhrt werden konnten. Da endlich jeder Krieger seinen Lebensunterhalt aus mehrere Monate mit sich führen mute, so waren die Heereszge Karls immer von einer groen Anzahl Wagen und Karren begleitet. Das Futter fr die vielen Pferde hatten die Lnde-reien, durch welche der Zug ging, zu liefern, ebenso Wasser, Feuer und Holz. e. Einknfte und Ausgaben. Die Haupteinnahmen lieferten die sehr groen Gter des Knigs und der Zins der hrigen Leute auf diesen Gtern. Eigentliche Steuern zahlte kein Freier; wohl aber brachten die geistlichen und weltlichen Groen freiwillige Geschenke, besonders zu den groen Reichsversammlungen, eine Sitte die bald mehr und.mehr ein Zwang wurde. Bedeutend war ferner die Beute der Kriegszge, die ganz oder doch zum grten Teile dem Könige zufiel; so bemchtigte sich z. B. Karl des Schatzes der langobardischen Könige, und im Avarenkriege (s. S. 46) nahm er ein Drittel der gesamten Beute, ein zweites bergab er dem Papste, das dritte berlie er den Kriegern. Auch die Tribute besiegter Völker, wie der Slaven und des Her-zogs von Benevent, flssen in den Schatz des Knigs; so zahlte z. V. letzterer jhrlich die groe Summe von 7000 Solidi. Auerdem gehrte dem Könige ein groer Teil der Strafgelder, Brckengelder, Hafengelder und der Zlle. Er allein hatte das Mnzrecht. Auf seinen Reisen erhielt er mit seinem ganzen Gefolge Verpflegung von den Gemeinden, durch die er zog, wie auch feine Gesandten und Knigsboten dies Recht zu beanspruchen hatten. Die Ausgaben waren im Verhltnis zu den jetzigen gering, denn das Heer und die Beamten erhielten keinen Sold; letztere wurden durch Lehen und Anteil an den Strafgeldern entschdigt. Den grten Aufwand verursachte die Hofhaltung des Knigs, die uerst groartig eingerichtet war. Auer den schon oben angefhrten hohen Hofbeamten gab es hier zahlreiche Rte, Thrwarte, Quartiermeister, Jger- und Falkenmeister, Schwerttrger, Bckermeister u. s. w. Der Hof war der Vereinigungspunkt der ausgezeichnetsten Männer des Reiches; hier strmten die Gelehrten aus Spanien, Italien, Eng-lernt) zusammen; hier fanden sich Bischfe, Aebte, Grafen und Knigsboten zur Berichterstattung und Beratung ein; hier erschienen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer