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1. Geschichte des Mittelalters - S. 5

1854 - Weimar : Böhlau
5 welcher 146 die Zerstörung Korinths herbeiführte, hatte nur der achäische Bund Theil genommen, und die römische Provinz Achaja begriff bei weitem nicht das gesammte Griechenland. Daher war das Verhältniß der einzelnen griechischen Staaten zu Rom verschie- den; Athen, Sparta, Delphi, Tanagra, Thespiä, die Inseln Kor- cyra, Kephallenia, Zakynthos, Aegina, Thasos und Samothrace blieben frei. Athen blieb auch in der folgenden Zeit eine von der römischen Jugend vielbesuchte Lehrstätte griechischer Bildung; es er- freute sich der besonderen Gunst Hadrians, der daselbst stattliche Bauten aufführte; später war Herodes Attikos, der Lehrer Mark Aurels, auf die Verschönerung Athens bedacht; und noch später er- langte Athen als Lehrstätte neuplatonischer Philosophen einen schö- nen Nachruhm. In Sparta erhielt sich noch bis in das erste Jahr- hundert n. Chr. ein Schatten lykurgischer Einrichtungen. Römische Kolonien gab es in Plinius Zeit nur fünf in Griechenland (Aktium, Korinth, Dyme, Megara und Patra), und diese konnten die Ro- manisirung des Landes nicht bewirken. Die Bevölkerung Griechen- lands hatte aber auch in sich selbst keine Kraft zur Verjüngung; sie schrumpfte zusammen und manche von den Inseln des ägäischen Meeres verödeten fast ganz. Macedonien hatte seit seiner Verflechtung mit Griechenland mehr und mehr griechische Bildung angenommen, und diese wider- stand der Verbreitung der römischen. Auch in den übrigen Ländern des östlichen Europa südlich von der Donau, in Mösien und in den thraeischen Landschaften, beschränkte sich die Romanisirung auf Aeußerliches; es wurden große Städte, meistens zu Standlagern für die Truppen, angelegt, zum Theil mit großartigen Bauwerken geschmückt und Heerstraßen und Brücken gebaut. Doch das alles war nur römisches Scheinleben und erhielt auch nicht neue Nah- rung, als Constantin Byzanz als Neu-Rom wieder herstellte. Viel- mehr wurde dieses Neu-Nom ein Mittelpunkt für das Griechische, was sich in den zahlreichen griechischen Kolonien an der thraeischen Küste erhielt. Die Landschaften von Vorderasien hatten schon in der makedo- nischen Zeit griechische Bildung angenommen und daher waren sie unempfänglich für die römische. Rhodus, bis auf Vespasian ein Frei- staat, wetteiferte mit Athen, den Römern Wohlgefallen an griechi- scher Bildung abzunöthigcn. Rom enthielt sich der Eingriffe in das volksthümliche Leben und suchte diese Länder, besonders Sy- rien und Kleinasien, finanziell auszubeuten. Das gelang auch ohne strenge militärische Maßregeln, da die Völker Vorderasiens längst zur Kraftlosigkeit herabgesunken waren. Manche Städte und Land- schaften behielten unter dem Namen von Bundesgenossen eine ge- wisse Scheinfreiheit, bis ihnen die despotische Laune der Machtha- der in der letzten Zeit der Republik oder unter den Kaisern auch diese entriß. Es gab in Asien außer den griechischen eine so große Anzahl Städte, daß es nicht nöthig war in der römischen Zeit neue anzulegen. Die Obergerichte befanden sich in den Städten, die früher schon Bedeutung gehabt hatten. In Vorderasten war Ephe- sus der Sitz des Statthalters. Antiochia war bis in das sechste
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