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1. Geschichte des Mittelalters - S. 124

1854 - Weimar : Böhlau
124 entriß. Im folgenden Jahre setzte Belisar nach Rhegium über. Die Städte Unteritaliens ließen ihn ohne Schwertstreich ein, nur Nea- pel leistete Widerstand, ward aber mit Sturm erobert und der Plünderung preisgegeben. Da Theodat nichts zur Rettung dieser Stadt gethan hatte, sondern mit seinem Heere in der Nähe von Rom stehen geblieben war, so brach in dem ostgothischen Heere eine Empörung aus. Theodat wurde abgesetzt und Vitiges, ein tapferer Krieger zum König ausgerufen. Theodat entfloh, ward aber auf der Flucht erschlagen. Mit Vitiges führte nun Belisar bis 540 einen Krieg, durch welchen Rom, Mailand und andere Städte Italiens furchtbar ver- heert wurden. Auch Schaaren von Burgundern, Alemannen und Franken nahmen an diesem Kriege Theil und verwüsteten Oberita- lien. Der Verschnittene Narses, welcher von Justinian mit ei- nem zweiten Heere nach Italien geschickt worben war, wurde, weil er Belisar keinen Gehorsam leistete, bald wieder zurückgerufen. End- lich schloß Belisar den Vitiges in Ravenna ein und es gelang ihm, durch listige Täuschung die Uebergabe der Stadt zu erreichen und Vitiges gefangen zu nehmen. Nun wurde aber Belisar 540 zu- rückgerufen, weil Justinian ihm nicht ganz traute oder auf seinen Ruhm eifersüchtig war. Nach der Entfernung Belisar's wuchs der Muth der Ostgothen wieder. Justinian mußte damals seine besten Truppen zur Bekrie- gung der Perser verwenden, und auch au der Donau wurde das griechische Reich von germanischen und slawischen Völkern bedroht. Die griechischen Beamten und nicht bezahlten griechischen Truppen wurden durch ihre Erpressungen den Einwohnern Italiens unerträg- lich. Alle diese Umstände ermuthigten die Ostgothen. Nachdem nach einander Ilde bald und dann der Rugier Erarich zu Köni- gen der Ostgothen erhoben und bald wieder ermordet worden wa- ren, erwählten die Gothen 541 einen ihrer Führer, Totilas, zum König und erhielten in diesem einen tüchtigen Feldherrn und Re- genten. Dieser versuchte von den wenigen Punkten aus, welche noch im Besitze der Gothen waren, die Wiedereroberung Italiens, drang bis nach Kalabrien vor und nahm Neapel ein. Diese Fort- schritte bewogen endlich Justinian, den Oberbefehl in Italien (544) wiederum in Belisar's Hände zu legen; allein er gab diesem ein so schwaches und schlecht ausgerüstetes Heer mit, daß dieser nichts Be- deutendes unternehmen konnte. Ganz Italien aber wurde furchtbar verwüstet; viele Tempel, Grabmäler, Theater und andere Werke der alten Zeit wurden zerstört, und was die Gothen und Griechen verschonten, das wurde von fränkischen und alemannischen Raub- schaaren vernichtet. Auf seinen Wunsch wurde Belisar 549 ab- berufen und kehrte nach Byzanz zurück. Totilas rüstete um diese Zeit eine Flotte, brandschatzte Sicilien, besetzte Sardinien und Kor- sika und suchte die griechischen Küsten heim. Aber 552 sandte Ju- stinian seinen Günstling Narses mit einem zahlreichen Heere von Longobarden, Herulern, Gepiden, Armeniern und Persern nach Italien, und dieser besiegte die Hauptmacht der Gothen in einem Treffen, in welchem 6000 Gothen und auch Totilas fielen. Nun
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