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1. Geschichte des Mittelalters - S. 349

1854 - Weimar : Böhlau
349 ren neuen Wohnsitzen aufzusuchen. Nach Harald Haarfagr herrschte unter dessen Nachkommen blutiger Zwist und Bürgerkrieg. In diesen mischte sich Harald Blauzahn von Dänemark und machte den König Ha ko von Norwegen zu seinem Vasallen. In Schweden nahm Olav Schooßkönig um 1000 das Christenthum an; doch behielt das Heidenthum noch viele Anhän- ger. Olav nannte sich zuerst König von Schweden; bis auf seine Zeit hatten die Oberkönige Könige von Upsala geheißen. In Island soll zuerst 861 Nadodd gelandet sein; die erste Niederlassung daselbst gründeten 874 die beiden Norweger Jngulf und Leis, als Harald Haarfagr in Norwegen die Macht der Unterkönige brach. Island wurde der Zufluchtsort aller Unzufrie- denen, und auch aus Schweden wanderten Abenteurer und Unzu- friedene dahin aus. Für die abgehärteten Skandinavier hatte die nördliche Lage der Insel nichts Abschreckendes, zumal Island damals noch beträchtliche Waldungen enthielt und sich zum Getraidebau eig- nere. Jetzt kommen daselbst außer strauchartigen Birken keine Bäume mehr fort, und die Erzeugnisse des Ackerbaues sind nur Kartoffeln, Kohl und Rüben. Man giebt dieses dem Verschwinden der Wäl- der und dem südlicheren Vordringen des Polar-Eises schuld. Die Ansiedler bildeten anfangs kleine Gemeinden, die sich allmälig ver- einigten. Jährlich wurde eine allgemeine Versammlung gehalten, in welcher der durch Stimmenmehrheit gewählte Lagmann (Gesetz- mann), der höchste Beamte des Freistaates, den Vorsitz führte. Nach der Sitte der Heimath hielt man Bluts-, Gastrechts- und Freund- schaflsverbindungen sehr heilig; das hatte, trotz der Entfernung der einzelnen Wohnungen, Geselligkeit und Zusammenleben, Austausch der Kenntnisse, Nachrichten und Erinnerungen zur Folge. Um 1000 wurde das Christenthum auf der Insel eingeführt. Demohngeachtet erhielt sich die alte skandinavische Poesie und Sage. Das Großar- tige und Abenteuerliche der alten Sagen ersetzten den Bewohnern der armen Insel den versagten Genuß der Natur. Daher war auch die Mehrzahl der Skalden, welche noch später an den christlichen Höfen von Skandinavien die Thaten der Vorzeit erzählten, Islän- der, und auf Island wurden die beiden Edda's (S. 203) gesam- melt. Auch von Island aus wurden Seefahrten unternommen, und um 982 entdeckte Erik Rauda Grönland. Eine Vereinigung der angelsächsischen Königreiche (S. 208) Die Angel- unter sein Scepter erreichte der König Egbert von Wessex (827), illnslode! wenn es ihm auch nicht gelang alle in gleiche Abhängigkeit zu brin- gen und in Mercia noch eine Zeit lang einheimische Könige blieben, die dem von Wessex zinspflichtig waren. Egbert nannte sich zuerst König von England. Die Herstellung dieser Einheit machte den bisherigen beständigen Fehden der Könige ein Ende, aber die da- durch im Innern gewonnene Ruhe wurde bald durch äußere Feinde gestört. Denn auch England wurde das Ziel jener skandinavischen Seeräuber (hier meistens Dänen genannt), welche alle europäischen Küsten verwüsteten. Schon 787 soll eine Flotte dänischer Seeräu- der an der englischen Küste erschienen sein, unter Egberts kräftiger Regierung wagten sie sich nicht so dreist heran; aber unter seinem
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