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1. Geschichte des Mittelalters - S. 355

1854 - Weimar : Böhlau
355 Kanut der Große (1017—1035) war einer der mächtigsten und trefflichsten Fürsten seiner Zeit. Er war ein Christ und ver- band mit Frömmigkeit Muth, Klugheit und Mäßigung. Um sich seinen Anhängern dankbar zu beweisen, vertheilte er ihnen die wich- tigsten Provinzen, benutzte aber dann jede Gelegenheit, um die Schenkungen wieder einzuziehen und die unruhigen Großen des Lan- des zu verweisen. Um vor den französischen Normannen sicher zu sein, heirathete Kanut Ethelreds Wittwe, Emma. Durch den Tod seines Bruders Harald erbte er 1018 Dänemark. Auch Norwegen unterwarf er seiner Herrschaft, und die schottischen und eumberlän- dischen Fürsten Dunkan, Malkolm und Makbeth mußten seine Oberhoheit anerkennen. Kanut gab den angelsächsischen Gesetzen neues Ansehen, übte strenge Gerechtigkeit und machte keinen Unter- schied zwischen Dänen und Engländern, deren gegenseitigen Haß er zu mildern suchte. In Dänemark befestigte er das Christenthum; auch baute er Kirchen, beschenkte Klöster und Geistliche und unter- nahm sogar eine Wallfahrt nach Nom. Nach Kanuts Tode zerfiel das von ihm gestiftete Reich. Ka- nut hinterließ aus seiner Ehe mit Emma einen rechtmäßigen Sohn, Hardikanut, und zwei uneheliche Söhne Sueno den Jünge- ren und Harald. Sueno war seit 1028 König von Norwegen, wurde aber von dort bald nach seines Vaters Tode vertrieben. In Dänemark folgte Hardikanut seinem Vater; in England aber warf sich Harald zum König auf, starb aber schon 1039. Nun übernahm Hardiksnut 1039 —1041 auch in England die Regierung, und als er kinderlos starb, folgte ihm in der Regierung Ethelred's jüngster Sohn, Eduard Hi., wegen seines mönchischen Wesens der Bekenner genannt. Er zeigte eine große Vorliebe für die Sprache und Sitten der Normandie, in welchem Lande er seine Jugend verlebt hatte, und der französische und normannische Adel wurde an seinem Hofe freundlich aufgenommen. Eduard war zum Regieren unfähig und blieb sein ganzes Leben hindurch von seiner Umgebung abhängig. Der mächtige Graf Godwin riß alle Ge- walt an sich, und dessen Sohn Harald berief, als Eduard Ih. 1000 kinderlos starb, eine Versammlung der Großen und ließ sich zum König wählen. Allein der Herzog Wilhelm von der Nor- mandie behauptete, von Eduard zum Nachfolger ernannt worden zu sein. Er rüstete sich zu einer Landung in England. In dieser Zeit begann das Ritterthum zu blühen, ein kühner Geist und das Verlangen nach Abenteuern erfüllte die Herzen der Ritter, und deshalb strömte der Adel der benachbarten Länder zu Wilhelms Fahnen. Dieser landete mit einem Heer von 50,000 Kriegern an der Küste von Sussex. In der berühmten Schlacht bei Hastings (1000) verlor Harald Thron und Leben, Wilhelm aber, seitdem der Eroberer genannt, bestieg den Thron von England und wurde bald allgemein als König anerkannt. Wilhelm von der Normandie (1000 — 1087), welcher eine unermüdliche Thätigkeit und unbeugsame Festigkeit bewies, suchte sich zuerst den Besitz des Reiches zu sichern. Harald's ansehnlichen Schatz benutzte er, um seine Truppen zu beschenken und sich die 23 * Wilhelm der Eroberer.
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