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1. Geschichte des Mittelalters - S. 369

1854 - Weimar : Böhlau
36g dels zur schönsten Entwickelung. — Nach Nordosten, in dem alten Sogdiana, in der heutigen großen Bucharei, wo zwischen den Flüssen Amu Darja oder Gihon (Oxus) und Sir Darja (Jaxartes) die Grenzscheide zwischen Ackerbau und Nomadenleben beginnt, er- streckte sich die arabische Herrschaft weiter, als die der Perser. Der südöstliche Theil, die Umgebungen von Samarkand und Bochara, werden zu den schönsten und fruchtbarsten Gefilden Asiens gezählt. Die vorzüglichsten Produkte waren Getraide, Früchte, Häute, Le- der und Steinsalz. Die Städte waren für die aus China und Hoch- asien kommenden Karawanen ein wichtiger Markt. — An der öst- lichen Küste des persischen Meerbusens, in dem Stammland der Per- ser, Farsistan, hatte der Koran die Religion Zoroasters verdrängt. Die von den Arabern gegründete Hauptstadt Schi ras erhob sich zu rascher Blüthe. Dichter besangen in zarten Liebesliedern die Rosen von Schiras, und Rosenwasser von Schiras durfte in keinem Putzzimmer einer morgenländischen Schönen fehlen. — Zur Zeit, als die Araber auftraten, befand sich der indische Handel, so weit er nicht über Alexandria ging, in den Händen der Perser. Als die Araber das Perserreich stürzten (S. 249), kamen sie in den Besitz des zu Land und zu Wasser ganz ansehnlichen Verkehrs mit In- dien. Sie brauchten nur fortzusetzen, was begonnen war, und sie thaten es mit der gewaltigen Thatkraft, die sie überall bei ihrem ersten Erscheinen bewiesen. Für den Seehandel wurde Bassora gegründet; um den Landhandel zu befördern, wurden später ans in- dischem Boden Niederlassungen angelegt. Die Ghasnaviden dran- gen erobernd bis in die Gangesländer. Multan im Pengab wurde der Hauptstapelplatz, von wo die Karawanen nach Kabul abgin- gen. Doch blieb der Seeverkehr längs der Küste bedeutender, als der Landhandel. Ueber die Ost- und Nordgrenze des Khalifats hinaus haben die Araber mit China, den Mongolenländern und den Völkern des heutigen Rußlands Handelsverbindungen unterhalten. Als die Araber ihre siegreichen Waffen bis an die Pässe des Belur und an den Fuß der Hochebenen Mittelasiens trugen, waren die Chine- sen als Eroberer nach Westen hin vorgedrungen; die 'Türken und die Tungusenstämme der kleinen Bucharei gehorchten ihnen, und Tü- bet kämpfte mit Noth für seine Unabhängigkeit. Anfangs stießen die Araber und die Chinesen feindlich zusammen; aber bald stellte sich ein friedliches Verhältniß her. Man begegnete sich auf dem unermeßlichen Raum, welcher zwischen der Grenze des eigentlichen China's und der äußersten arabischen Besitzung am Sir Darja mit- ten inne lag als auf einem neutralen Gebiet. Die Gesandten Ha- run al Raschid's wurden an den Kaiserhöfen am Rhein und am Hoangho in feierlicher Audienz empfangen. — Ein anderer Weg des arabischen Landhandels ging über die nördlichen Grenzen des Reichs von den Ufern des schwarzen und kaspischen Meeres in die Länder, welche jetzt den südlichen Theil der russischen Monarchie ausmachen. Hier wohnten die Chafaren und Bulgaren. Der Islam hatte sich nach Norden weit über die Grenzen des Khalifats verbreitet und war auch bei den Chafaren und Bulgaren die be- günstigte Religion. Die Hauptstadt der Chafaren, Jtil, lag am 24
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