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1. Geschichte des Mittelalters - S. 398

1854 - Weimar : Böhlau
398 an die Zustimmung der Venetianer und des aus den Großen be- stehenden Reichsrathes gebunden. Balduin I. starb in der Ge- fangenschaft der Bulgaren. Seine Nachfolger, Heinrich, Peter, Robert, Balduin Ii. wurden immer mehr, besonders von den Kaisern von Nicäa, bedrängt, und endlich wurde 1261 Constantino- pel von Michael Paläologus, welcher in Nicäa die Kaiserwürde an sich gerissen hatte, erobert und die Dynastie der Paläologen gegründet. îer Kinder"/ Papst Innocenz Iii. war eifrigst bemüht, einen neuen Die von à-Kreuzzug zu Stande zu bringen; aber die Zeitumständc waren einem Friedlich Ii. solchen Unternehmen nicht günstig. Im Jahre 1212 sah die Welt unttrnom»!^'unerhörte Schauspiel eines Kreuzzugs der Kinder. Fa- mn Kreuz- natische Menschen hatten den Glauben verbreitet, nur durch Kinder iu9e* wolle Gott das heilige Grab erobert haben. In der Nähe von Paris sammelte sich zuerst ein Haufe von Knaben und Mädchen und von da breitete sich die Schwärmerei über Frankreich und das westliche Deutschland aus. Schaaren von Kindern nahmen das Kreuz und dachten allen Ernstes Jerusalem zu erobern. Einige dieser Haufen kamen über die Alpen nach Italien und fanden dort durch Hunger und Ermattung den Tod. An 30,000 zogen nach Marseille und priesen sich glücklich, daß ihnen Kaufleute unentgelt- liche Ueberfahrt nach Palästina versprachen; aber diese Kaufleute verkauften die Kinder an die Saracenen in Afrika. Der König Andreas Ii. von Ungarn und viele deutsche geistliche und weltliche Herrn brachen 1217 mit einem neuen Kreuz- heer nach dem Morgenlande auf. Auch viele Norweger und Dänen zogen mit. Viele Friesen und Niederdeutsche fuhren von ihrer Heimath aus zur See nach Palästina; doch blieb ein Theil derselben unterwegs in Portugal, um den dortigen Christen gegen die Un- gläubigen des Landes Beistand zu leisten, und gelangte erst im fol- genden Jahre nach Palästina. Der König von Ungarn und viele tapfere Streiter kehrten schon 1218 nach ihrer Heimath zurück. Die übrigen Kreuzfahrer wandten sich nach Aegypten und es gelang ihnen auch 1219 die wichtige Stadt Damiette zu erobern und un- ermeßliche Beute zu machen. Das Unternehmen endete aber doch damit, daß die Kreuzfahrer 1221 einen Friedensvertrag mit dem Sultan von Aegypten schließen und Aegypten räumen mußten. Das Mißlingen dieses Kreuzzuges wurde dem deutschen Kaiser Friedrich Ii. schuld gegeben, welcher schon bei seiner Krönung in Aachen (1215), dann fünf Jahre später bei seiner Krönung in Rom das Kreuzgelübde abgelegt und dieses Versprechen später mehr- mals wiederholt hatte. Friedrich Ii. vermählte sich 1225 mit Jo- lantha, der Tochter Johanns von Brienne, des Titularkönigs von Jerusalem, und nahm selbst den Titel eines Königs von Je- rusalem an. Endlich setzte Friedrich den Aufbruch zum Kreuzzug auf Mariä Himmelfahrt 1227 fest. Große Schaaren von Kreuz- fahrern aus Deutschland und England strömten nach Apulien, dem bestimmten Sammelplatz, wo unter den zusammengedrängten, an die Hitze eines süditalischen Sommers nicht gewöhnten Nordländern Seuchen ausbrachen. Doch wurden viele eingeschifft, und auch der Kaiser ging mit dem Landgrafen Ludwig von Thüringen unter Se-
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