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1. Geschichte des Mittelalters - S. 548

1854 - Weimar : Böhlau
548 Untergang des byzanti- nisären und die weitere Ausdehnung und die Ver- fassung des vsmani scheu Reiches. 700,000 Mann, das Bajazeths zu 120,000, von einigen zu 160,000 Mann angegeben. Bajazeth wurde geschlagen und nebst seinem Sohne Musa gefangen genommen; drei andere Söhne retteten sich durch die Flucht. Bajazeth wurde in einer vergitterten Sänfte (Käses), dergleichen man fick zur Fortschaffung der Harems bedient, auf Timurs Zügen mitgeführt, starb aber schon im nächsten Jahre. Auch Timur wurde zwei Jahre nachher (1405) auf einem Zuge ge- gen China vom Tode ereilt, und sein Weltreich zerfiel eben so schnell als es entstanden war. Dem Osmanenreich schien nach der Schlacht bei Angora der Verfall zu drohen; die früher unabhängigen türkischen Fürsten traten wieder hervor, und die vier Söhne Bajazeths stritten um die Herr- schaft. Es war ein günstiger Zeitpunkt, die Macht der Osmanen zu vernichten oder diese wenigstens aus Europa zu verdrängen. Der byzantinische Kaiser ließ aber die Gelegenheit unbenutzt vorüber- gehen. So geschah es, daß einer von Bajazeths Söhnen, Mo- hammed I. (1413 —1421) die Macht seines Vaters wieder ver- einigte. Dessen Nachfolger Murad Ii. (1421 —1451) schloß Con- stantinopel ein und zwang den Kaiser Johann Vi. (1425— 1448) ihm Tribut zu entrichten. Schon Johann V. und Manuel hatten Reisen in das Abendland unternommen und hatten den Papst und die abendländischen Fürsten um Beistand angefleht. Die erste Be- dingung des päpstlichen Beistandes war aber die Wiedervereinigung der griechischen Kirche mit der römischen, und es hatte deshalb auch Johann V. dem Papste seinen Gehorsam sowie den Glauben der römischen Kirche beschworen. Er hatte von diesem in den Augen seiner Unterthanen schimpflichen Schritte nur geringen Vortheil ge- habt. Dennoch betrieb auch Johann Vi. bei der wachsenden Gefahr ernstlicher als seine Vorgänger die Vereinigung beider Kirchen. Er wandte sich an Eugen Iv., und dieser, damals in Streit mit der baseler Kirchenversammlung, benutzte die Gelegenheit, um eine Kir- chenversammlung nach Ferrara zu berufen (S. 504). Von vielen Bischöfen und dem Patriarchen begleitet, hielt Johann Vi. am 28. Februar 1438 einen prunkvollen Einzug in Ferrara. Nach lan- gen Unterhandlungen über das Ceremoniel folgte ein langwieriger spitzfindiger Streit über unergründliche Glaubenslehren. Doch kam endlich eine, die Streitpunkte mehr verhüllende als lösende Verglei- chungsurkunde zu Stande, und am 6. Juli 1439 wurde die Ver- einigung beider Kirchen feierlich verkündet. Obgleich das fanatische Volk in Constantinopel gegen die Vereinigung wüthete und viele der heimgekehrten griechischen Priester ihre Zustimmung widerriefen, ließ doch Eugen Iv. einen Kreuzzug predigen. Unter Wladislav Iii. von Polen und Johann Hunyad drang ein christliches Heer siegreich über den Balkan, und Murad Ii. ging einen zehnjährigen Waffen- stillstand ein. Als aber darauf Murad Ii. die Regierung seinem vierzehnjährigen Sohne Mohammed übergab und sich nach Magnesia zurückzog, und da auch andere Umstände den christlichen Waffen einen siegreichen Erfolg zu versprechen schienen, so bewog der päpstliche Legat Julian den König Wladislav den Waffenstillstand zu brechen. Da übernahm Murad die Regierung wieder und Wladislav verlor
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