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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 742

1858 - Weimar : Böhlau
742 Der Krieg Jahre 1k daß alle Fäden des bürgerlichen Lebens sich oben in einer einzigen Hand vereinigten. im Gleich nach dem Antritte deß Consulats machte Bonaparte Eng- land und Oestreich Friedensanträge; aber die Verbündeten wollten den günstigen Stand ihrer Angelegenheiten benutzen, um der Uebermacht Frankreichs die nöthigen Grenzen zu setzen, und wiesen die gemachten Friedensanträge zurück. Kaiser Paul hatte sich mißmuthig von England und Oestreich zurückgezogen. Die Eröffnung des Feldzugs in Italien entsprach den Hoffnungen der Verbündeten. Die östreichische Armee unter Melas besiegte am 18. April 1800 die von Massena geführten Franzosen bei Voltri und nöthigte diesen Feldherrn, sich mit dem lin- ken Flügel seiner Armee nach Genua zu werfen, während der rechte Flügel des französischen Heeres unter Suchet von Melas bis über den Var zurückgedrängt wurde. Melas gedachte in die Provence einzudrin- gen, wo man auf eine Erhebung der Royalisten rechnete. Indem aber die östreichische Hauptmacht sich nach der Provence hin wandte, wurde die östreichische Armee auf der Hauptoperationslinie in Deutschland ge- schwächt. Napoleon vereinigte daher alle längs des Rheins zerstreuten Truppen und ordnete sie dem General Moreau unter. Dieser ging am 25. April zwischen Kehl und Diesenhofen über den Rhein und drängte die Oestreicher unter Kray, nach einer Reihe glücklicher Gefechte, bis nach der Oberpfalz zurück. Fast Das ganze südliche Deutschland siel in die Gewalt der Franzosen. Bonaparte hatte in Burgund eine Armee versammelt und mit dieser ging er über den großen Bernhardsberg nach Italien. Auf die Kunde hiervon wandte sich Melas von den Ufern des Var gegen Bo- naparte, und bei Maren go, einem Dorfe zwischen Tortona und Ales- sandria, kam es am 14. Juni zur Schlacht. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Oestreicher, als Desaix, einer von Bonaparte's ägyptischen Gefährten, mit 10,000 Mann frischer Truppen auf dem Schlachtfelde erschien und das Schicksal des Tages zu Gunsten der Franzosen entschied. Der entmuthigte Melas beantragte einen Waffen- stillstand, und dieser kam am zweiten Tage zu Stande. Die Oestreicher zogen sich nach Mantua zurück. Der Kampf in Deutschland war eben so unglücklich für die Oest- reicher. Kray, wiederholt geschlagen, machte Moreau Anträge zu einem Stillstände, welche dieser annahm. Es wurden Friedensunterbandlungen angeknüpft. Diese scheiterten aber, weil das Kabinet zu Wien nicht ohne England Frieden schließen wollte, die Engländer aber sich weiger- ten, den Waffenstillstand aus die Meere auszudehnen. Bonaparte ver- langte dieses, um Verstärkung nach Aegypten zu schicken. Der Krieg kam von neuem zum Ausbruch. Der junge Erzherzog Jo- hann übernahm an Kray's Stelle den Oberbefehl über die Oestreicher, wurde aber am 3. December 1800 bei Hohenlinden in einer großen Schlacht geschlagen. Nun mußte der Kaiser einen Waffenstillstand auf dreißig Tage zu Steyer eingehen und den Franzosen die Festungen Würzburg, Braunau, Kufstein und Scharnitz nebst ganz Tyrol ein- räumen.
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