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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 803

1858 - Weimar : Böhlau
803 Prinzen Otto von Bayern zum König. Dieser kam 1833 nach Griechenland und übernahm 1835 die Regierung, nachdem bis zu seiner Volljährigkeit eine Regentschaft die Regierung geführt hatte. In Folge der Juli-Revolution brach auch in dem russischen Po- len, welches Alexander zu einem Königreich mit einer eignen Verfassung gemacht hatte, ein Aufstand aus (1830) und verbreitete sich von War. schau aus rasch über das ganze Land. Ein russisches Heer unter Die- bitsch rückte in Polen ein (1831). Obgleich die Polen in mehreren Schlachten siegten, unterlagen sie doch in der blutigen Schlacht bei Ostrolenka der russischen Uebermackt. Die Russen unter Paske- witsch, Diebitsch's Nachfolger, eroberten Warschau, und Polen wurde zu einer russischen Provinz gemacht. In dem türkischen Reiche vernichtete Sultan Mahmud Ii. (1808 — 1839) das Corps der Janitscharen (1827) und suchte ein auf europäischem Fuß eingerichtetes Heer zu bilden. Die große Schwäche der Pforte zeigten die wiederholten Kämpfe mit Mehemed Ali. Die- ser war seit 1806 Statthalter von Aegypten und suchte dieses Land, obgleich ec hart und grausam regierte, durch Hebung des Ackerbaues, des Handels und der Industrie nach europäischer Weise zu cultiviren, und sich selbst von der Pforte unabhängig zu machen. Ec gerieth mit der Pforte in mehrere Kriege und zwang die Pforte, ihm auch die Statthalterschaft Syrien zu überlassen. Als aber Mehemed Ali auf den Sturz des türkischen Reiches hinzuarbeiten schien, schlossen England, Rußland, Oestreich und Preußen zu London (1840) einen Vertr-ag zum Schutze der Pforte. Ein englisch -- östreichisches Hülfsheer zwang Ibra- him Pascha, den Sohn des Vicekönigs von Aegypten, Syrien den Tür- ken zu überlassen, und Mehemed Ali mußte sich mit der Statthalter- schaft Aegytens begnügen, welche seiner Familie erblich verbleiben sollte (1841). Auf Mahmud Ii. folgte 1839 dessen ältester Sohn Abdul Med- schid. Dieser ist noch mehr als sein Vater bemüht, der europäischen Bildung Eingang in seinem Reiche zu verschaffen. Ec hat den Hatti- scherif von Gülhane oder ein neues Reichsgrundgesetz gegeben, nach welchem aller Willkür gesteuert, das Leben und Vermögen der Untertha- nen wie die Gleichheit aller vor dem Gesetze gesichert werden soll. Der Einfluß Rußlands in der Türkei war seit dem Frieden zu Adrianopel immer drückender geworden. Deshalb glaubte Kaiser Nikolaus, es sei der rechte Zeitpunkt gekommen, um die alten Pläne seines Hauses auf die Türkei zu verwirklichen. Er verlangte von dem Sultan, daß dieser ihm das Protektorat über alle Christen griechischen Bekenntnisses inner- halb seines Gebietes zugestehen solle. Als der Sultan diese Forderung nicht gewährte, rückte ein russisches Heer in die Moldau und Wa- lachei ein (1853). Das gewaltthätige Benehmen Rußlands bestimmte England und Frankreich mit der Pforte ein Bündniß zu schließen, durch welches sie sich verpflichteten, die Integrität und Unabhängigkeit des türkischen Reiches aufrecht zu erhalten. Oestreich nahm mehr eine vermittelnde Stellung ein. Dagegen schloß sich Sardinien der Al- liance gegen Rußland an und schickte später auch ein Heer auf den Kampfplatz. Die Feindseligkeiten begannen (Oktober 1853) an der 51 * Der orienta lische Krieg.
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