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1. Für den Schüler - S. 28

1837 - Berlin : Schultze
28 überläßt sie der Gährung. — Bei der Bereitung des Branntweins verfährt man anfänglich größtcntheils wie bei Anfertigung des Bieres. Nachdem die Flüssigkeit gut gegohren hat, wird sie in einer Blase so erhitzt, daß sich Dämpfe entwickeln, die mit Spiritus oder Geist vermischt sind. Diese Dämpfe dringen in eine Röhre, welche sich in einem mit kaltem'wasser gefüllten Gefäße befindet, werden durch die Kälte wieder tropfbar und flie, ßen durch eine Oeffnung ab. Der auf diese Weise erzeugte Branntwein enthält noch sehr viel Wasser, und wird da, her nochmals destillirt oder gebrannt, wie eben angegeben worden ist. Dieß geschieht ein oder mehrere Mal, nach, dem der Branntwein stärker oder schwächer sein, d. h. mehr oder weniger Spiritus enthalten soll. Man gewinnt auch Branntwein aus Kartoffeln, Mohrrüben, überhaupt aus allen Gegenständen, welche Zuckerstoff enthalten. Der Branntwein ist für junge Leute wah, res Gift. Für Erwachsene ist er, äußerst mäßig genoss sen, nicht schädlich, wird vielmehr, wenn man gewisse bit, tere oder gewürzhafte Sachen dazu nimmt, mitunter zu einem wohlthätigen Arzeneimittel; aber übermäßig genoss sen, wird er auch der Gesundheit und.dem Leben des Er, wachsenen höchst gefährlich. Es ist eine durchaus falsche Meinung, daß der Branntwein den Körper stärke-; er erzeugt nur Erschlaffung, und dieß verleitet den Unwissenden zum neuen Genusse. Ein Trun, kenbold erniedrigt sich unter das Vieh, und beweist, daß er seine Würde als Mensch nicht schätzen gelernt hat. Branntwein und andere geistige Getränke verschaffen übri, gens nicht ein wahrhaft frohes Herz; dieß erlangen wir nur, wenn wir uns vor Gott und Menschen ein gut Ge, wissen erhalten, keinen Menschen hassen und den htmm, tischen Vater von Herzen lieben. — Besonders hüte man sich, in strenger Kälte auf Reisen Branntwein zu trinken; er macht den Menschen dann so müde, daß er nicht weiter gehen kann, sich niedersetzt, einschläft und erfriert. Zur Erwärmung in der Kälte trinke man daher nie Brannt, wein, sondern warmes Bier mit etwas Ingwer. Auch gibt es bet uns ein giftiges Gras, den betäu, benden Lolch oder das Tollkorn, das mit seiner groß, ßen Aehre, leider! auch auf den Getraidefeldern angelross
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