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1827 -
Heidelberg
: Engelmann
- Autor: Schoppe, Amalia, Edgeworth, Maria
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
.63
und mit nach Hause nehmen dürfte; sie erklärte ihm zu-
gleich, daß es ein Schneckenhaus wäre.
«Ein Schneckenhaus/ Mutter!" rief Franz: „ich
habe früher nie ein so hübsches Schneckenhaus gesehen; ich
freue mich/ daß ich es gefunden habe und will mich in
Acht nehmen / es nicht zu zerbrechen."
Franz hielt es auf dem übrigen Spaziergange sorgfäl-
tig in der Hand und blickte oft darnach hin/ um zu sehen/
ob es noch ganz sey. Gerade als er vor der Hofthür war/
öffnete er seine Hand und sing an/ die farbigen Ringe
auf dem Schneckenhause zu zählen. «Ein, zwey / drey/
vier/ fünf Ringe, Mutter!" rief Franz; „die Ringe schei-
nen sich an der Schale um und um zu winden; sie sind un-
ten größer und werden kleiner und immer kleiner/ so wie
sie sich nach der Spitze hinaufwinden." — „Das nennt
man eine Spirallinie/" sagte sein Vater/ indem er auf
die Linie wies/ welche/ wie Franz sagte/ sich an dem
Schneckenhause um und um zu winden schien.
Als Franz die Schale noch mit Aufmersamkeit betrach-
tete/ fühlte er/ daß etwas Kaltes/ Klebriges und Unan-
genehmes unten an dem Schneckenhause seine Hand be-
rührte. Er wollte mit seiner andern Hand das Schnecken-
haus aufheben / um zu sehen/ was es wäre, aber als er
es anrührte, fühlte er einen Druck an der Hand, und
wenig Augenblicke nachher sah er, wie das Schneckenhaus
sich aufzurichten schien, auch bemerkte er die Hörner und
den Kopf einer Schnecke, welche unter der Schale her-
vorguckten. — „O, Mutter," rief Franz, „hier in der
Schaleisieinelebendigeschnecke; sieh doch einmal! Sieh!
jetzt ist sie schon viel weiter herausgekrochen; sie trägt ihr
Haus auf dem Rücken, das ist lustig; — aber ich wollte,
sie kröche sonst irgendwo, als auf meiner Hand, denn
ich mag das kalte, stechende Gefühl nicht haben."
Franz wollte nun die Schnecke von der Hand abschüt-