Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. 1. Bd. - S. 94

1827 - Heidelberg : Engelmann
94 lichste Knabe/ den sie in ihrem Leben gesehen hätte, und er mochte sie noch lieber leiden. Sie wickelte etwas Band in ein Papier, worauf etwas gedruckt war, und fragte ihn, ob er einige dieser Wörter lesen könnte. „O ja,- sagte Franz, und er las: ..Das modernste Assortissement von Tastet, Modewaa- ren und Shwals.» Die Dame verschloß ihm den Mund mit Küssen und sagte ihm, er wäre wirklich ein kleiner geschickter Bursche. Franz dachte, er würde ihr noch geschickter vorkommen, wenn er ihr die Verse hersagte, die er auswendig gelernt hatte. — «O was für ein Gedächtniß er hat! Ich hörte nie etwas so schön hersagen!» rief die Dame aus. Franz fuhr jetzt fort, ihr die Geschirre zu erzählen, wie er sich selbst von der üblen Gewohnheit geheilt hätte, den Rock auf- und zuzuknöpfen, und erzählte ihr auch, daß sein Vater ihm ein Buch geschenkt; dabey wiederholte er Wort für Wort, was ihm sein Vater zu Anfang deö Buches hinein geschrieben hatte. Die Dame hörte dies alles mit lächelnder Miene an und Franz wollte eben fortfahren, von sich selbst zu spre- chen, als seine Mutter aus dem Zimmer in den Laden zurück kam; sie rief: ..Franz!» und nahm ihn mit sich nach Hause. Am andern Tage sagte seine Mutter, die ihn gewöhn- lich jeden Tag etwas lesen ließ, zu ihm, er möchte ihr sein Buch bringen und lesen. Er fing an zu lesen und versah sich einige Mal; .Franz,» sagte seine Mutter, »Du gibst diesen Morgen nicht Acht auf das, was Du thust.« Franz las etwas sorgfältiger weiter, und als er ohne ein Versehen ungefähr eine halbe Seite gelesen hatte, hielt er plötzlich inne und sagte: ..Aber, Mutter, Du lobst mich nicht, wie gestern die Dame im Laden."
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer