1827 -
Heidelberg
: Engelmann
- Autor: Schoppe, Amalia, Edgeworth, Maria
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
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und da sie fand, daß ein großer Theil derselben von ganz
gleicher Länge war, so sagte sie ihrem Bruder, sie glaube,
daß sie alle gleich wären. Heinrich erzählte ihr, daß die
Ziegelbrenner, als er sie bey der Arbeit sah, sich nur
Einer Form bedient hätten, und so vermuthe er, daß
sie eine große Anzahl Backsteine von derselben Größe mach-
ten, und daß die Mauer nicht so regelmäßig aussehen
würde, wie sie jetzt aussah, wenn die Steine von ver-
schiedener Größe wären.
Lucie dachte daher, wenn sie Einen Stein ausmesse,
würde es hinreichend seyn. Sie fand bald die Länge und
Dicke der Steine in der Mauer, aber sie wußte zuerst
nicht, wie sie ihre Breite finden sollte, da sie aufeinan-
der lagen. Heinrich zeigte ihr jedoch an der Ecke der
Mauer, daß man dort auch die Breite der Backsteine se-
hen konnte. Sie maß sie sehr sorgfältig und fand nun,
daß die Länge neun Zoll, die Breite vier Aoll und die
Dicke zwey und einen viertel Zoll betrug. Als daher der
Zimmermann den Umfang der Form wußte, machte er sie,
und Heinrich, der einen flachen Stein auf zwey andere
große Steine gelegt hatte, um ihm als Tisch zu dienen,
machte mit Lucie verschiedene Backsteine; aber siebrauch-
ten lange Zeit, bevor sie dieselben ziemlich platt machen
konnten, weil sie immer an der Form kleben bleiben, wenn
diese nicht naß gemacht ist. Sie waren sehr vergnügt,
als sie ihre Backsteine bereiteten; aber sie wußten nicht,
wie sie dieselben brennen sollten, um sie hart zu machen;
doch waren sie entschlossen,.auch dieses zu versuchen.
Es war acht Uhr Abend? geworden, bevor sie zehn
Steine fertig hatten; sie wurden hinein gerufen, die
Mutter gab ihnen etwas Brot und Mllch zum Abendbrote
und schickte sie zu Bette.
Am andern Morgen standen Heinrich und Lucie wie