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1. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 27

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Die Schlammvulkane bei Jeuikale. 27 Eine Gruppe von größeren und kleineren Schlammvulkanen befindet sich auch in der Nähe des dem General Bezan gehörigen Landgutes Starü Turkan. Die Zahl derselben mochte sich bis auf 50 belaufen, von denen jedoch einige kaum die Höhe von 12 bis 15 Dezimeter haben. Aber selbst bei dieser unbedeutenden Höhe haben alle diese kleinen Vulkane die regel- mäßige Kegelform und spritzen aus einer fingerbreiten Oessnung Schlamm aus. " Nur ein von der Gruppe etwas entfernter stehender Vulkan zeichnet sich durch größern Umfang und energische Thätigkeit aus. Ein in den Krater geworfener Stein sinkt schnell in dre Tiefe. Fülle, wo Kameele und Ochsen, die sich unvorsichtiger Weise dem Krater genähert haben, verschwun- den sind, gehören keineswegs zu den seltenen. Was die chemischen Bestand- theile betrifft, so scheinen Schwefel, Naphtha und phosphorhaltiges Wasser- stoffgas darin die Hauptrolle zu spielen, wie auch die Ränder der Krater mit einem weißgelblichen Staube bedeckt sind, welcher viel Schwefel enthält. Die gelbliche Farbe des Kegels und die weit in die Ebene hinausgesloffenen Schlammströme stehen in schroffem Gegensatz zu der dunkeln Farbe der Erdoberfläche. Wie die in der Nähe wohnenden Tataren erzählen, richtet sich die Energie der Auswürfe nach den Strömungen des Meeres. Je stärker der Wind und infolge dessen die Meeresströmung ist, desto seltener finden die Schlammausströmungen statt und desto flüssiger sind sie. In der Nähe dieser Vulkane befinden sich viele andere, die schon längst ihre vulkanische Thätigkeit eingestellt haben, was daraus zu schließen ist, daß ihre Kegel mit einer üppigen Vegetation bedeckt sind, während die- jenigen Vulkane, welche erst seit dem Jahre 1867 aufgehört haben, Schlamm auszuwerfen, noch vollkommen kahl dastehen. ^ ,, s ^us allen W-Mheilm." Skandinavien und Dänemark. 16. Das Leben der Rennthierlappen. Das Leben der Berglappen ist mit dem Leben des Geschöpfes, das seine einzige Habe ausmacht, innig verbunden, und dies Thier selbst zwingt ihn zum steten Wechsel seines Wohnplatzes. Das Rennthier weidet auf den hohen wüsten Fjellen Finnmarkens, aus jenen fürchterlichen Sümpfen, auf deren brauner Decke das bittere Rennthiermoos wächst und daneben die Moltebeere als einzige Frucht reist. Wenn die Sonnenhitze hier oben eintritt, sieht es sich von zahllosen Mücken- und Fliegenschwärmen verfolgt, welche Menschen und Thieren das Leben wahrhaft unerträglich machen. Es dringt daher von selbst darauf, daß seine Herren mit rhm an die kühle Meeresküste oder in tue tiefen Thäler hinabziehen, wo die Wolken des Ungeziefers in den Winden zerstieben. Kaum aber naht der Herbst, so erwacht die Begierde nach dem Schnee der Berge, und vergebens wäre es dem Verlangen des Thieres zu wehren. Die ganze Heerde der ohnehin nur halbgezähmten Renner würde gewaltsam entlausen, um in wilder Freiheit mit ihren Brüdern die Gebirge zu durchirren. Zieht der Lappe im Herbst auf die Alpen zurück, so werden die Rennthiere mit allem Eigenthum be- laden, wie man Pferde beladet. Es werden dazu die'stärksten Männchen ausgesucht, und man vertheilt möglichst das Gepäck, denn das Rennthier trägt keine große Last. Den großen Leitthieren werden Glocken angehängt.
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