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1. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 40

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
40 Bilder aus Europa. — Skandinavien und Dänemark. verbinden; denn diese fangen jedesmal vor seinen Ausbrüchen an, mit ent- setzlichem Krachen sich von einander zu spalten. Ist dieses geschehen, so wird die Luft ungewöhnlich kalt, hingegen der Erdboden außerordent- lich warm. Nach diesen Vorboten erhebt der Hekla selbst seine fürchterliche Stimme. Ein schreckliches Gebrüll, abwechselnd mit ungeheurem Krachen, tönt aus seinen Eingeweiden hervor. Die Stärke dieser Donnerstimme ist so ent- setzlich, daß man sie neun Meilen weit hören kann. Dieses laute Krachen verkündet die weitern Schrecken des Berges; denn nun schießen große Flammen aus seinem Schlunde hervor; ein dicker schwarzer Rauch wälzt sich empor, aus welchem Blitze und große Feuerkugeln sich oft sehr wert durch die Lust verbreiten. In den Flammen spielt eine Menge größerer und kleinerer Steine, die von der Gewalt des Feuers nicht selten einige Stunden weit geschleudert werden. Ein Strom von siedendem Wasser rauscht hervor und wälzt eine Menge Bimstein, oft in Stücken von zwei Meter im Umfange, mit heraus. Endlich ergießt sich die Lava, die geschmolzene Steinmasse, aus dein Innern des Berges, und mit ihr erfolgt ein solcher Aschenregen, daß zuweilen auf viele Meilen im Umkreise der helle Tag in Finsterniß verwandelt wird. Wenn ein solcher Lavastrom sich über das Land ergießt, so erkaltet und verhärtet zuerst die äußere Rinde, während im Innern der Strom sich noch fortwälzt. So entstehen also Höhlen aus geschmolzenem Stein, deren sich die Isländer oft zu Viehställen bedienen. Die bekannteste darunter, die Höhle Surthellix, ist über 1800 Meter lang, 134 Meter hoch und 15 Meter breit. Vor Alters muß der Hekla noch mehr ausgeworfen haben; denn an manchen Stellen kann man über 20 Meter graben, ehe inan das Pflaster einer ehemaligen Stadt erreicht. Ein anderer feuerspeiender Berg, der Krabla, hat mehrere Schlünde, und raucht beständig; doch kann man, wenn der Wind eben den Dampf verweht, tief in seine Oefsnungen hinabsehen. Der Katlegia wirst nur selten Feuer aus' um so schrecklicher ist aber seine Wuth, wenn es einmal geschieht. Recht furchtbar zeigte er sich unter andern im Jahre 1756. Er sprengte die benachbarten Eisberge und schleuderte viele Stücke davon ins Meer; die Ueberreste davon schmolz sein Feuer, wodurch fürchterliche Wasserströme entstanden. Das Knallen und Krachen des tobenden Berges war so grausenvoll, daß man den Untergang der ganzen Insel befürchtete. Mit diesem Krachen verband sich ein heftiges Erdbeben, und Stoß und Donner wechselten mit einander ab. Der Berg sprudelte einen natürlichen Hagel aus, dessen Kern aus Sand und Asche bestand. Große, oft drei Pfund schwere, glühende Steine flogen aus dem Schlunde des Berges in die Höhe; neben ihnen stiegen Feuerkugeln in die Luft, die in unzählige Stücke zerplatzten. Auf einmal stand, wie es schien, nicht allein der Berg, sondern auch der ganze Himmel in Feuer und Flammen, und die Nacht war, besonders wenn die Feuerkugeln spielten, überall so hell wie der Tag. Abwechselnd stand über dem Berge eine Feuersäule von mancherlei ^Farben und Gestalten; und ein beständiges Donnern und Krachen, das man auf fünfundzwanzig Meilen weit hören konnte, vermehrte das Fürchterliche dieses Schauspiels. Unter die merkwürdigsten Naturerscheinungen gehören unstreitig auch die heißen springenden Quellen, die sich auf Island in großer Anzahl be- finden. Die merkwürdigste ist der sogenannte Geiser, nicht weit von Skalholt. Die berühmtesten Wasserkünste scheinen gegen dieses Werk der Natur ein bloßes Kinderspiel zu sein. Dieser ungeheure natürliche Spring- brunnen liegt in der Mitte von vierzig bis fünfzig kleineren, welche nach
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