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1. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 78

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
78 Bilder aus Europa. — Die olympische Halbinsel. Nationaltracht ist es. Wagen an Wagen fährt vorüber, eine endlose, un- unterbrochene Reihe; hier und da auch ein Reiter, von Damen gefolgt. Für die Fußgänger bleibt zu beiden Seiten der Straße wenig Raum. Zun Klasse der Reichen gehören sie nicht, du erkennst es mit dem ersten Blick, aber desto bunteren Anblick gewähren -sie. Während jene Damen und Herren, welche nachlässig in den Kissen ihrer Equipage ruhen, durch die Eintönigkeit ihrer pariser Toilette das Auge ermüden, wird es hier durch steten Wechsel ergötzt. Welcher Nation gehört diese Menge an? Es ist schwer zu sagen. Dort geht ein Mann im faltigen, weißteinenen Kittel, in blauer Jacke und Pelzmütze, trotz der Hitze; dort eine Frau im bunten Rock, den Oberkörper nur mit dem faltigen Hemd bekleidet, um die Haare kunstvoll ein farbiges Tuch gewunden. Ändere tragen französische Kleidung. Hier wandelt ein Armenier im bauschigen, über den Knöcheln zusammen- geschnürten Beinkleid, weiter gestickter Jacke und Feß. Dort vor dem Palast, dessen Hof mit Equipagen angefüllt und von bengalischen Flammen tages- hell erleuchtet ist, schultern Soldaten in preußischer Uniform das Gewehr; aus den Fenstern schallen die Klänge einer verlockenden Musik. — Am ersten Tage nach meiner Ankunft fuhr ich auf die Chaussee. Sie ist nur eine Viertelmeile lang und hat keine andere Bestimmung, als den Bojaren zum Corsofahren zu dienen. Bukarest hat keine Straße, welche man bei anhaltendem Regenwetter ohne Gefahr zu Wagen oder zu Fuß passiren könnte; aber die Stadt hat italienische Oper, französisches uno walachisches Schauspiel. Außer den durch die Mode festgesetzten Zeiten kann man die Chaussee gar nicht besuchen, da langdauerndes Sprengen im Sommer, Schneeweg- räumen im Winter vorhergehen muß, ehe sie wegsam ist. Die Verwaltung hat viel für diesen Spazierort gethan; aber die gute Gesellschaft hat sich dankbar dafür bewiesen/indem sie an den Besuch desselben ein in Bukarest unerhörtes Privilegium knüpfte: dort, aber auch nur oort, darf man zu Fuß gehen. Man fährt bis dahin, fährt wohl auch ein paar Mal die Chaussee auf und ab, dann steigt man aus und promemrt. Eine solche Gelegenheit versäumt man nicht gern in einer Stadt, wo es für durchaus unanständig gilt, auch nur den kürzesten Weg zu Fuß zurückzulegen. Den Damen freilich verbietet es schon die Beschaffenheit der Straßen. Die Podu Mogoschoi befindet sich von allen im besten Zustande; sie ist durchweg ge- pflastert, an mehreren Stellen sind sogar Trottoirs gelegt, und ich habe nirgends Löcher von solcher Größe wahrgenommen, daß sie für Wagen oder Fuß- gänger wirkliche Gefahr drohten. Aber auch außer den Zeiten, in denen der Schmutz das Gehen ohne Jagdstiefeln unmöglich macht, ist letzteres nicht ohne Beschwerlichkeit. R. Konisch (gekürzt). 46. Der griechische Himmel. So lange die Vegetation dem Sommer widersteht, ist er sehr erträglich;, aber wenn zu Ansang Juli alles verdorrt, kein Grashalm mehr grünt, die Temperatur Monate lang im Schatten auf 25 bis 27 o R. sich hält und abwechselnd der brennende Nord- oder der ermattende Südwestwind wehst können wir uns der schönen Sommerzeit weniger freuen. Uns erquickte dann nur der Schatten von Bäumen und die Flora zuerst der drei Monate lang blühenden weißen und rothen Oleander, dann die Agnuscastus; sie stnden sich glücklicherweise in allen Rewma's (Ravins) in schönster Pracht, wenn auch fünf bis sechs Monate lang kein Tropfen Wasser bte trockenen Stein- platten befeuchtet hat. An höher gelegenen bäum- und quellreichen Orten, wie Kephissia, oder am Meeresufer, zumal wenn man täglich badet, rst
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