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1. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 225

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Jerusalem. 225 alte Juden nach Jerusalem, um hier zu sterben und so bei der im Thale Josaphat einstigen Todtenauferstehung die Ersten zu sein. Christen zählt inan zwischen 7 bis 6000, und sie gehören den verschiedensten Bekennt- nissen an. Die römisch-katholische Kirche hat jetzt in Jerusalem wieder einen Patriarchen und ein mit Franziskanern besetztes lateinisches Kloster, mit der geräumigen, zur Beherbergung der Fremden aufgeführten 6a8a nova. Die Griechen, Armenier und andere Parteien der morgenländischen Kirche besitzen Kirchen und Klöster; England und Preußen haben 1841 ein Bis- thum der englischen Kirche gegründet; eine gothisch aufgeführte evangelische Kirche steht auf Zion, auch ein von Diakonissen aus Kaiserswerth geleitetes Krankenhaus ist vorhanden. Von allen Bekenntnissen wird gegen Reisende und die noch immer zur Osterzeit heranströmenden Pilger liebevolle Gast- freundschaft geübt. In Jerusalems Umgegend ist jeder Fußtritt für christliche Erinnerung heiliger Boden. Das größte Heiligthum ist die im nordwestlichen Stadt- theile gelegene Kirche des heiligen Grabes. Aus der Vorhalle, der Engelskapelle, gelangt man in das eigentliche Grab, eine Grotte, welche gegen 2 Meter lang und 1*4 Meter breit ist. Auf der rechten Seite deckt eine Altarplatte, über der sechsunddreißig ewige Lampen von Gold und Silber brennen, die eigentliche Grabeshöhlung. Nur immer drei Pilger auf einmal finden Raum, sich an der heiligen Stätte niederzuwerfen und ein Klosterbruder ruft ihnen zu: „Siehe, hier ist das Grab des Herrn und Erlösers Jesu Christi, der für deine Sünden in den Tod gegangen ist". Die verschiedensten Parteien der römisch-katholischen und griechisch-katho- lischen Kirche, nämlich Lateiner, Griechen, Armenier und Kopten (die jedoch nur eine Kapelle an oer Rückwand des Grabes besitzen) haben sich in die Räume der Kirche getheilt, und ihre Lobgesänge verstummen nicht. Wir werfen nun den Blick in die schroffen Tiesthäler zur Seite der Stadt. Da zieht sich im Osten zwischen dem Kalkplateau und dem Oel- berge das Thal Josaphat, mit dem Bache Kidron, jetzt einer ganz wasser- losen, steinbesäeten Rinne. Niemals scheint die Sonne in diese düstere Tiefe, morgens verbirgt sie sich hinter dem Oelberge und nachmittags hinter Moria. Es ist das Thal der Schatten und der Gräber. Jenseits erhebt sich der Oelberg mit schöner Aussicht aus Jerusalem und den Spiegel des todten Meeres. Oben steht eine kleine Moschee; auf ihrem felsenboden zeigt man den Eindruck des Fußes, den der Herr, als er gen immel fuhr, zurückgelassen haben soll. Am westlichen Abhange liegt der dem lateinischen Kloster gehörige, mit einer Mauer umgebene Garten Gethsemane, mit acht alten Olivenstämmen und Stationsbildern an den Wänden; an den östlichen Abhängen das Dörflein Bethanien, arabisch Azir (Lazarusdorf), wo gastliche Freundschaft den Herrn aufzunehmen pfiegte. Lazari Grab wiro noch gewiesen, und in der vierten Fastenwoche feierlicher Gottesdienst darin gehalten. Im Westen und Süd-Westen der Stadt zieht sich das Thal Gihon und Hinnom nach dem Teiche Bethesda und der Quelle Siloah, in der ganzen Umgegend die einzige Stelle, wo ein Trunk frischen Wassers zu finden ist. Nach H. A. Daniel. 129. Das todte Meer. In der Nähe des todten Meeres ist alles umher wüst und öde; die Vegetation verliert sich mehr und mehr, bis alle Spur derselben ver- schwindet; nur grausige Berge starren uns entgegen. Die Ufer des todten Meeres erheben sich in einer Bank von Kieselsteinen mehr als zwei Meter Krüger, Geographische Bilder. 15
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