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1. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 270

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
270 Bilder aus Afrika. besonders den Gast bei seiner Ankunst und verschafft sich überhaupt diesen Genuß so oft als möglich. Den bei weitem wichtigsten Theil des ganzen Handels von Timbuktu bildet der Karawanenhandel mit Marokko, wenn derselbe auch zuweilen durch die Fehden der längs der Straßen angesiedelten halbgesetzlosen Stämme unterbrochen wird. Gewöhnlich kommen die Karawanen im Anfang des November in Timbuktu an und kehren von da im December und Januar zurück, haben aber keineswegs die ungeheuere Größe, welche ihnen von einigen Schriftstellern beigelegt wird. Nach Barth. 151. Die Neger. Afrika ist südwärts von der großen Wüste fast durchgehends von Negern bewohnt. Im allgemeinen sind diese ein starkes, kräftiges Volk von mittlerer Statur und wohlgebaut. Die wulstigen Lippen und bte Stulpnase, wodurch manche Negerstämme sich auszeichnen, treten bei andern, z. B. bei den Negern in Aschanti Dahomeh u. s. w. weniger hervor. Die Farbe der Neger durchläuft die mannichfaltigsten Abstufungen vom dunkelsten Schwarz bis zum lichten Braun. Bei der Geburt ist die Farbe der Negerkinder fast nicht von der europäischer Kinder zu unterscheiden, aber sie dunkelt bald. Die Kleidung der Neger ist in der Regel höchst einfach. An der West- küste binden sowohl Männer als Frauen einige Ellen gestreiftes Baumwoll- zeug um den Leib. Dafür überladen sie sich mit Glasperlen, Federn, Muscheln und andervl Schmuck. Ihre Wohnungen bestehen zumeist aus einer Doppelwand von Flechtwerk, deren Zwischenraum mit Lehm ausgefüllt ist. Speisen kennen sie nur wenige, und diese sind größtentheils dem Pflanzen- reich entnommen, Fleischspeisen genießen sie selten. Bananen, Reis, Mais, Jams, Maniokwurzeln machen die Hauptbestandtheile ihrer Speisen aus. Der Aams ist ein Lieblingsgewächs der Tropenländer. Seine Wurzel ist sehr dick und mehlreich und wird von den Aschantis als das wichtigste Geschenk der Götter betrachtet; die Bamsernte ist die festlichste Zeit des Jahres. Die mit unserer Wolfsmilch verwandte Maniokpflanze erzeugt eine bis 30 Pfund schwere, gleichfalls sehr mehlreiche Wurzel, die aber von einem äußerst giftigen Milchsäfte durchdrungen ist. Die Wilden verstehen es jedoch, denselben vollständig aus der Wurzel zu entfernen und bedienen sich dessen zur Vergiftung der Pfeilspitzen. In Bezug auf ihre geistige Entwickelung stehen die Neger im allgemeinen noch sehr weit zurück. Da die üppige Natur fast überall die wenigen Be- dürfnisse des Leibes in reichlichem Maße fast ohne Hinzuthun des Menschen befriedigt, so ist eine Nöthigung zu geistiger und körperlicher Thätigkeit nicht vorhanden, und darum haben sich manche Negerstämme wenig über das Thier eryoben. Doch hat man im Innern Afrikas neulich einige Neger- völker entdeckt, die ziemlich geordnete Staaten bilden und sich auf den Anbau des Bodens, die Kunst Metalle zu verarbeiten und Zeuge zu weben, verstehen. Die Religion der Neger ist das rohe, sinnliche Heidenthum, das Fetisch- dienst genannt wird; doch sind an vielen Orten, namentlich an der Westküste, zahlreiche christliche Missionare mit Erfolg thätig. Das Wort „Fetisch" kommt aus dem Portugisischen und bedeutet Zauberding. Es bezeichnet den Götzendienst der Neger ganz. gut. Die Aschanti z. B. glauben zwar an ein höchstes Wesen, das im Himmel wohnt, und das sie Jan-Kompuna nennen; aber daneben fürchten sie noch eine Menge böser Geister, die auf der Erde hausen und gegen den Willen Gottes ihnen Schaden zufügen. Wenn nun der oberste Gott zürnt im Gewitter, in Krankheiten oder sonst in Unglückssällen, so wenden sie sich an die untern Gottheiten, die Fetische,
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