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1. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 192

1873 - Berlin : Prausnitz
192 Zweite Stufe. Karl an Deutschland nicht denken, er hatte vollauf mit Konig Franz und mit den Trken zu thun. Als er endlich von dieser Seite Frieden gewonnen, berief er die Fürsten 1546 1546 zum Reichstag nach Regensburg. Aber weder der Kurfürst von Sachsen (Johann Friedrich, Johann war 1532 gestorben), noch der Landgraf von Hessen erschienen. Das er-klrte er fr offenbare Emprung gegen sein kaiserliches Gebot und beschlo den Krieg. Doch auch die Fürsten standen ge. rstet. Aber ehe es noch zum Kriege kam, starb Luther. Die Grafen von Mansfeld, seine Landesherren, hatten ihn, um eine strittige Sache zu schlichten, nach Eisleben, seiner Ge-burtsstadt, berufen. Alt, lebenssatt, krank, auf einem Auge fast blind, reiste er doch mit seinen drei Shnen hin. (Denn er war seit 1525 mit Katharina von Bora verheirathet, einer Nonne, die mit vielen andern aus dem Kloster Nimtschen bei Grimma entwichen und nach Wittenberg gekommen war.) Bei Halle war die Saale ausgetreten, da mute er drei Tage liegen bleiben. Er predigte hier noch einmal in der Marktkirche, schrieb auch an seine freundliche liebe Kthen Lutherin," es habe eine ^ groe Wiedertuferin mit Wasserwegen und Eisschollen, die das Land bedecket, sie mit der Wiedertaufe be-drohet, nach solchem Wasser htten sie nicht gedrstet, htten sich lieber an gutes torgauer Bier und rheinischen Wein ge-halten. Dann lieen sie sich auf einem Kahn bersetzen, auch sein Freund Dr. Justus Jonas dabei, der Pfarrer an jener Kirche in Halle war. An der Grenze holten ihn die Grafen von Mansfeld mit 113 Pferden ein und erzeigten ihm alle Ehre. Auch in Eisleben hat Luther noch mehrmals gepredigt und zwei Pfarrer eingesetzt, aber die Streitsache der Grafen (um Erzgruben und Erzfeuer) wollte immer zu keinem guten Ende kommen, das verleidete ihm den Aufenthalt. Dazu nahmen Schwachheit und Krankheit von Tag zu Tag zu. Und wenn auch noch zu Zeiten durch die Stunden der Sorge und Schmerzen sein frhlicher Muth hindurchleuchtete, die Gedanken des Todes wichen nicht aus seiner Seele. Ich bin, sagte er, hier in Eisleben geboren und getauft, wie wenn ich hier bleiben sollte? Und so kam es. Am 17. Februar des Abends legte er sich aus sein letztes Lager. Die Seinigen, Freunde, Aerzte, der Wirth und seine Frau, Gras Albrecht und dessen Gemahlin, bemhten sich um ihn mit Reiben und Arzneien und Labetrunk. Vergebens. Vater, in deine Hnde befehle ich
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