Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 76

1873 - Berlin : Prausnitz
76 Dritte Stufe. itffen auf Kosten des mit bermigen Steuern bedrckten Volkes zu Diensten waren. Zwar im Anfang war sein Lehrer Dankelmann sein Alles in Allem, ein ernster, rechtlicher, aber rauher Mann, und der aus-schweifenden Pracht des Hofes von Herzen feind. So wurde es Kolb von Wartenberg leicht, den Verhaten zu Fall zu brin-gen und an seine Stelle in das Vertrauen des Fürsten zu kommen. Und nun jagten sich erst, nach der Weise des franzsischen Hofes und Ludwigs Xiv. Fest auf Fest, aber auch Steuer auf Steuer. Dennoch waren die Kassen immer leer und auch Graf Rugiero brachte mit seinen alchimistischen Tiegeln kein Gold heraus, viel-mehr sich selber an den Galgen. Aber Wartenberg hatte in der allgemeinen Noth sich nicht vergessen; er war unermelich reich geworden, und sein und seiner Gattin und Freunde hoffrtiges Wesen war dem ganzen Hof und allem Volk ein Dorn im Auge. Dennoch wollte fein Gnner lange nicht daran, ihn zu entlassen. Und da er's endlich that, gab er ihm noch eine hohe Pension. Putlitz, das Testament des groen Kurfrsten (Drama). 2. Aber Friedrich war auch, obgleich fr Geistiges ohne tieferes Interesse, Knsten und Wissenschaften hold; sie sollten den Glanz seines Namens und Hofes erhhen. Es ging damals, angefacht durch Philipp Jacob Spener (in Berlin), ein neuer Lebensodem herzlichen, in Liebe thtigen Glaubens durch die evangelische Christenheit. In solchem Geiste predigte und lehrte in Leipzig Speners Jnger und Freund, August Hermann Francke. Aber die alten Lehrer an der Universitt und Kirche, denen der Buchstabe des rechten Glaubens der Alles ging, waren ihm feind und brachten's dahin, da er die Stadt verlassen mute, er ging nach Erfurt. Zu gleicher Zeit wirkte in Leipzig fr die Befreiung der Geister durch Wort und Schrift der gelehrte Thomasius; auch er mute, unter dem Luten des Armensnderglckchens, zum Thore hinaus; er wendete sich nach Berlin, dann nach Halle, wohin bald darauf auch Francke kam. Beide hielten hier unter groem Beifall Vor-lefungen. Und fo kam, unter anderer gelehrten Männer Zutritt und Mitwirken, 1694 die Universitt in Halle zu Stande, die bald zu hohem Ruhm erwuchs. Nicht minderen Segen stiftete der durch Menschenliebe und Gottvertrauen reiche und starke A. H. Francke durch die Grndung des Waisenhauses (1698), das mit einer Armenschule anfangend, nach wenig Jahren ein Waisenhaus, ein Pdagogium, eine Realschule, ein Gymnasium, eine Tchterschule umfate und auch eine
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer