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1. Theil 2 - S. 87

1867 - Berlin : Dümmler
Tod Kaiser Karl's Vi. 87 mal da ln den deutschen Erblanden sich eine große Geneigtheit für Bayern zeigte, und der Kurfürst bereits die dortigen Stände aufforderte, keine Huldigung zu leisten, welche dem Hanse Bayern nachtheilig sein könnte. Die größere Gefahr für Maria Theresia ging dessen un- geachtet nicht von Bayern, sondern vielmehr von Preußen aus. Es ist oben erzählt, daß zwar auch König Friedrich Wilhelm die pragmatische Sanction garantirt hatte, doch nur unter der Be- dingung, daß ihm dafür Berg zu Theil würde. Da letzteres nicht geschehen war, so mußten jene Verträge, nach der ausdrück- lichen Bestimmung in denselben, ohne Kraft und Wirkung sein. * Kaum daß am 28. October die Nachricht von dein Tode des Kaisers in Rheinsberg eintraf, erhob sich deshalb Friedrich, nicht sowohl um seine Anrechte auf Berg aufs neue durchzusetzen oder wohl gar den Rath zu befolgen, die Kaiserwürde 'an Preußen zu bringen, als vielmehr sich Schlesiens zu bemächtigen; sein Entschluß in dieser Beziehung stand so unabänderlich fest, daß er nur über das Wie den Rath seiner beiden Vertrautesten , des Ministers v. Podewils und des Feld-Marschalls v. Schwerin, verlangte. Zwei Wege standen offen, diesen Besitz zu erlangen: der eine, durch militairische und Geld-Hülfe Maria Theresia zu dieser Abtretung auf friedliche Weise zu veranlassen; der andere, sich mit Bayern und Sachsen gegen Oesterreich zu verbinden und sich Schlesien zu sichern, indem man diesen beiden Mächten zu ihrem Rechte verhülfe. In beiden Fällen schien es am ge- rathensten, sich in den Besitz Schlesiens zu setzen; welche Ver- bindungen man dann anknüpfen mochte, jederzeit blieb man da- bei im Vortheil, zumal da auch Sachsen, das ebenfalls ältere Ansprüche auf die österreichische Erbschaft erneuerte, nicht übel Lust hatte, durch die Erwerbung Schlesiens eine unmittelbare Verbindung mit Polen zu erhalten. Die Begründung der Ansprüche, welche Friedrich auf die schlesischen Fürstenthümer Liegnitz, Brieg, Wolau und Jägern- dors erhob, ist bereits oben mitgetheilt; hier mag deshalb eine gedrängte Uebersicht der historischen Verhältnisse von Schlesien genügen. Wie die Mark Brandenburg tritt auch Schlesien erst da in die Geschichte ein, als es mit den Deutschen in Berührung kam. Beide Länder hatten zu jener Zeit slawische Bevölkerung;
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