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1. Theil 2 - S. 89

1867 - Berlin : Dümmler
Die schlesischen Bisthümer. 89 Söhne als Entschädigung für das, was der Vater besessen hatte, Schlesien, das seitdem nicht wieder polnische Provinz gewor- den ist. Schlesien trägt seinen Namen von der Slen za, der heu- tigen Lohe, die von Nimptsch herfließend gleich unterhalb Bres- lau iu die Oder fällt. Ursprünglich bezeichnete dieser Name nur das an diesem Flüßchen • gelegene Gebiet, in welchem auch der Berg Sle sie oder richtiger Zab ot h a (jetzt Z obten) lag, wo sich ein altes Nationalheiligthum befand. Von diesem mittleren Gebiete aus breitete sich der Name Schlesien allmählich die Oder abwärts über das Land der Besuntsch aner, das in der Stadt Businz, dem heutigen Beuthen, seinen Mittelpunkt hatte, ferner über das Land der Bobraner am oberen, und über das der D jed o s ch an er oder den Gau Di ed e s i am unteren Bober aus. Schon in der Mitte des zwölften Jahrhunderts war für diesen ganzen Raum der Eine Name „Schlesien" gebräuch- lich. Ober-Schlesien bewahrte noch längere Zeit seinen Namen als das Land der Opulaner, nach dem Hauptorte Op u l, jetzt Oppeln. Da früher der südliche Theil von Schlesien zum großmährischen Reiche gehört hatte, das 907 seinen Untergang gefunden, so blieb auch später ein Theil von Oder-Schlesien an der oberen Oder und an der Oppa zum Bisthum Olmütz ge- hörig; die Grafschaft Glatz, die ursprünglich zu Böhmen gehörte und nur wiederholentlich an schlesische Fürsten verliehen war, ge- hörte zu dem Sprengel von Prag. Von der Lausitz war ein Theil bei Schlesien geblieben, als letzteres dies Land wieder aus- geben mußte; deshalb reichte auch der Meißner Sprengel bis Queiß und Bober nach Schlesien hinein. Aus der Ostseite besaß Schlesien eine Zeit lang polnische Gebiete, welche in der geist- lichen Jurisdiktion von Krakau und Posen blieben. Der nördliche Theil des Landes, der allein früh an die Deutschen ver- lorenging, bildete den Sprengel von Lebus, dessen oben gedacht ist. Der übrige, ungleich größere Theil des Landes endlich ge- hörte dem Bisthum Breslau an, so daß dies recht eigentlich das schlesische Bisthum war. Als Mieczislaw l. zum Christenthum übergetreten war und dadurch die Bekehrung des Landes angebahnt hatte, kamen zwar italienische Geistliche in das Land, doch ein Bisthum wurde erst im Jahre 1000, bei der erwähnten Anwesenheit Kaiser Otto's Iii. in Gnesen, für Schlesien eingerichtet. Es hatte anfänglich seinen Sitz zu Smoara und später zu Ryczen, beides Orte, die sich nicht mehr bestimmt nachweisen lassen. Erst 1052 wurde es
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