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1. Theil 2 - S. 113

1867 - Berlin : Dümmler
Zweiter schlesischer Krieg. 113 auch kein anderer Truppentheil stand an Tüchtigkeit zurück. Frie- drich selber, der die Tapferkeit aller seiner Truppen — das Dra- goner-Regiment Baireuth hatte unter dem General Geßler allein 20 Bataillons über den Haufen geworfen, 67 Fahnen er- beutet und Tausende gefangen genommen — und den Löwen- muth seiner Brüder lobend anerkannte, erklärte, daß Gott seine Feinde verblendet und ihn wunderbar geschützt hätte. Ja er fügte später hinzu, daß „die Welt nicht sicherer auf den Schultern des Atlas ruhe, als Preußen aush'olchem Heere!" So freudig die Stimmung war, welche dieser Lieg im ganzen Lande hervor- rief — die Verbündeten hatten 17,000 Mann, die Preußen gegen 5000 Gesammt-Verlust — so vortheilhafte Wirkung brachte er auch in England hervor, um so mehr als auch die Franzosen in den Niederlanden siegreich gewesen, und der Stuart Karl Eduard in Schottland gelandet war, um das Reich seiner Väter wieder- zuerobern. Schon im August kam zwischen Friedrich und Eng- land eine Einigung dahin zu Stande, daß England für deu Frieden bemüht fein würde, da Friedrich keine neuen Ansprüche erheben und in die Wahl des Großherzogs Franz zum Kaiser einwilligen wollte. Unterdeß schleppte sich aber der kleine Krieg hin, ohne daß es zu entscheidenden Schritten gekommen wäre. Friedrich war mit der Hauptmacht den Oesterreichern nach Böhmen gefolgt, und während man dort Monate lang sich einander unthätig gegen- überstand, säuberte eine andere preußische Heeres-Abtheilung Ober-Schlesien und eroberte im October Koset zurück. Maria Theresia aber gelang es inzwischen, ihren Gemahl als Franz I. im September zum Kaiser gewählt und am 4. October gekrönt zu sehen, ungeachtet Brandenburg und die Pfalz Widerspruch dagegen erhoben hatten. In der Mitte September endlich trat Friedrich wegen Mangels an Lebensmitteln den Rückzug nach Schlesien an, in trüber Stimmung über die Fortsetzung des Krieges, zu dem es ihm gänzlich am Gelde gebrach, da Frank- reich Schwierigkeiten machte, Subsidien zu zahlen. Der Prinz Karl von Lothringen folgte ihm alsbald, dem gemessensten Be- fehle von Maria Theresia zufolge, den Preußen wo möglich eine Niederlage beizubringen. Da der König nur 19,000 Mann bei sich hatte, während die Oesterreicher mehr als 30,000 zählten, hoffte Karl um so mehr aus günstigen Erfolg, als er die Preußen in einem Lager traf, das mehrere leicht angreifbare Stellen dar- bot. Doch Friedrich kam am 30. September bei Soor, zwischen der Elbe und Aupa, südlich von Trautenau, den Feinden zuvor
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