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1. Theil 2 - S. 165

1867 - Berlin : Dümmler
Bayerscher Erbfolgekrieg. 165 in der Ober-Pfalz und sonst in Bayern als erledigte Lehen ein- ziehen, wie denn auch Maximilian Joseph in der That diese Anforderungen anerkannt und die Abtretung der Ober-Pfalz zugesagt hatte. Unmittelbar nach dem Tode des Kurfürsten lieh deshalb der Kaiser Nieder-Bayern und die Ober-Pfalz militai- risch besetzen und zwang schon am 3. Januar 1778 in Wien und am 14. in München den neuen Kurfürsten Karl Theodor, in die Abtretung dieser Länder zu willigen. Friedrich billigte diesen Vertrag nicht nur nicht, sondern veranlaßte auch den prä- sumtiven Erben Karl August, Herzog von Zweibrück, — Karl Theodor war kinderlos — gegen denselben zu protestiren; er versprach ihm wie Sachsen seinen schütz, nachdem er sich der Zustimmung Rußlands und Frankreichs vergewissert hatte. Da seine Verhandlungen mit Oesterreich erfolglos blieben, ging er zu Ansang April 1778 zu dem Heere in Schlesien ab, während sein Bruder Heinrich, durch 18,000 Sachsen verstärkt, von Nor- den her in Böhmen eindringen sollte. Als dann die preußischen Heere zu Anfang Juli in Böhmen einrückten, war die Bestür- zung in Wien nicht gering, wo man noch immer der Meinung gewesen war, daß Friedrich es mit der bloßen Drohung bewenden lassen werde. Doch schnell wurde das österreichische Heer ln Böhmen verstärkt, und dasselbe nahm äußerst feste Stellungen von der oberen Elbe und dem Gebirge bis Prag, so daß der König seden Angriff unterließ. Nachdem abermals lange Ver- handlungen ohne Resultat geblieben waren, nöthigten endlich der Mangel an Lebensmitteln, Desertionen und verheerende Krankheiten die Preußen zum Rückzüge, ohne daß ein entschei- dender Zusammenstoß Statt gefunden hatte; im October bezogen sie die Cantonirungen, in November die Winterquartiere, ob- gleich die kleinen Feindseligkeiten den ganzen Winter andauerten. Die Bemühungen Frankreichs, diesem Kriege ein Ende zu setzen, die Drohung Rußlands, Preußen mit Hülfstruppen zu unterstützen, führten im März 1779 einen Waffenstillstand her- bei, damit man bequemer an dein Friedenswerke arbeiten könnte. Doch erst am 13. Mai kam derselbe zu Teschen zu Stande, durch Frankreich und Rußland insbesondere verbürgt. Oesterreich erhielt von Bayern das Jnnviertel d. h. ein Gebiet von etwa 40 Quadr.-Meilen an dem rechten Ufer des Inn und der Salza, dagegen entsagte es allen seinen Ansprüchen auf Bayern, wo die Nachfolge dem Hause Zweibrück zugesichert wurde. Die geist- lichen Stifter wurden mit geringen Entschädigungssummen ab- gefunden, Mecklenburg mit einigen Gerechtsamen, Sachsen mit
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